Philosophie Lexikon der Argumente

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Repräsentation, Philosophie: Angenommene innere Gegebenheiten wie z.B. bildliche Vorstellungen oder sprachliche Vervollständigungen, die sich als Assoziationen einstellen oder unter Umständen durch Rekonstruktion erarbeitet werden. In einem weiteren Sinn sind auch Sätze, Wörter und Symbole Repräsentationen innerhalb eines Zeichensystems. Siehe auch Wahrmacher, Vorstellung, Sätze, Propositionen, Intensionen, Korrespondenz, Sprechakttheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Robert Brandom über Repräsentation – Lexikon der Argumente

I 155f
Kant-Hegel-Repräsentation: Erfahrung: folgernde Tätigkeit - Repräsentation > de re-Zuschreibung/Brandom.
, > andere Autoren über Zuschreibung.
I 900
Repräsentationale Gehalte/Brandom: sind durch und durch sprachlich, aber nicht rein sprachlich!
Die repräsentationale Dimension propositionaler Gehalte wird anhand des sozialperspektivischen Charakters der Kontoführung explizit.
- - -
Rorty VI 179 ff
Repräsentation/Brandom/Rorty: Brandom möchte sie gegen Davidson retten, der sie mit dem Bade ausgeschüttet hat. Die repräsentationalistische semantische Theorie enthält eine unbestreitbare Einsicht: was auch immer propositional gehaltvoll ist, hat notwendigerweise eine solche repräsentationale Seite; nicht, was diesen Aspekt nicht hätte, wäre als Ausdruck einer Proposition erkennbar. BrandomVsDavidson.
Rorty: Damit meint er nicht, Wahrheit sei eine Eigenschaft, es geht in Wirklichkeit schon um Billigung, nicht um Beschreibung (Metaphysik).
- - -
Brandom I 127
Repräsentation/Brandom: problematisch: kein Raum für Begriff des Irrtums: R. verlangen Richtigkeit - Aussagen Wahrheit - Repräsentation nicht ohne Praxis: rote Punkte, blaue Linien der Landkarte - VsDescartes: erklärt nicht, was es heißt, R zu verstehen, nämlich zu verstehen, wie wir für sie verantwortlich sind.
I 126
Repräsentation ist nicht Ausdruck.
I 130
VsDescartes: ihm geht es um die Richtigkeit der Repräsentation vor dem Verstehen. >Verstehen.
I 145
BrandomVsRepräsentation: Es ist unklar, wie man daraus zum Begriff des Verfügens über propositionalen Gehalt gelangen soll. >Propositionaler Gehalt.
I 923
Repräsentation/SearleVsDavidson: Gehalt muss intrinsisch und vor Analyse verständlich sein - aber Repräsentation von Zeichen, Lauten usw. ist nicht intrinsisch, diese sind bloße Gegenstände der Natur. - Abgeleitete Intentionalität stammt von ursprünglicher Intentionalität des Geistes.
I 404f
Repräsentation/Brandom: aus Descartes dualistischem Weltbild von Repräsentation und Repräsentiertem - Vier Aspekte: 1. Repräsentationen brauchen außer "wahr" noch "bezieht sich auf" und "bezeichnet". - 2. Unterscheidung von intensionalen und extensionalen Kontexten - 3. Das "von" in de re-Kontexten: etwas gilt von Kant aber nicht von Hegel - 4.Sie brauchen Richtigkeit des Urteilens und Folgerns.
I 412~
BrandomVsRepräsentation: stattdessen expressive Rolle.
I 482
Repräsentation/Brandom: Eine Minderheit der Autoren (Davidson): Zwischen propositional gehaltvollen intentionalen Zuständen und Tatsachen. - Mehrheit: aus dem pragmatischen Vorrang des Propositionalen folgt kein semantischer Vorrang - Repräsentation ist zunächst Repräsentation von Dingen, Relationen und Eigenschaften -
Brandom: Wenn das richtig ist, kann Zuweisung von Absicht und Erfolg nicht auf der Ebene des propositionalen Gehalts erläutert werden.
I 719
Repräsentation/Brandom: McCarthy-Bsp: Propositionaler Gehalt als Wahrheitsbedingungen ist abhängig von den Tatsachen bezüglich der Gegenstände, die sie repräsentieren - Repräsentation in diesem Sinn ist grundlegend für Intentionalität. ((s) McCarthy-Bsp: McCarthy glaubt, dass der erste Satz des Kommunistischen Manifests wahr ist...("Ein Gespenst geht um in Europa...").)
I 719f
Repräsentation/Brandom: a) vorbegrifflich: setzt kein Erfassen der spezifischen Gehalte voraus - Bsp sich an einer Karte orientieren. Das ist auch nichtsprachlich möglich. (>Landkarten-Beispiel) - Bsp Eine Wolke als Zeichen für Regen deuten - b) Im Rahmen einer diskursiven Praxis: Bsp aus Symbolen folgern, dass sich zwischen zwei Städten ein Fluss befindet.
I 722
Behauptungen und Überzeugungen, die propositional gehaltvoll sind, sind notwendigerweise repräsentational gehaltvoll, weil ihre inferentielle Gliederung wesentlich eine soziale ist.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bra I
R. Brandom
Expressive Vernunft Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

Rorty I
Richard Rorty
Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997

Rorty II
Richard Rorty
Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000

Rorty II (b)
Richard Rorty
"Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (c)
Richard Rorty
Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (d)
Richard Rorty
Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (e)
Richard Rorty
Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (f)
Richard Rorty
"Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty II (g)
Richard Rorty
"Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993
In
Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000

Rorty III
Richard Rorty
Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992

Rorty IV (a)
Richard Rorty
"is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (b)
Richard Rorty
"Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (c)
Richard Rorty
"Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty IV (d)
Richard Rorty
"Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106
In
Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993

Rorty V (a)
R. Rorty
"Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998

Rorty V (b)
Richard Rorty
"Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty V (c)
Richard Rorty
The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992)
In
Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988

Rorty VI
Richard Rorty
Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000

Bra II
R. Brandom
Begründen und Begreifen Frankfurt 2001

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