Philosophie Lexikon der Argumente

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Repräsentation, Philosophie: Angenommene innere Gegebenheiten wie z.B. bildliche Vorstellungen oder sprachliche Vervollständigungen, die sich als Assoziationen einstellen oder unter Umständen durch Rekonstruktion erarbeitet werden. In einem weiteren Sinn sind auch Sätze, Wörter und Symbole Repräsentationen innerhalb eines Zeichensystems. Siehe auch Wahrmacher, Vorstellung, Sätze, Propositionen, Intensionen, Korrespondenz, Sprechakttheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

N. Goodman über Repräsentation – Lexikon der Argumente

III 16
Repräsentation/Goodman: Ein Gegenstand ist sich selbst in höchstem Maße ähnlich, repräsentiert sich jedoch selten selbst. Ähnlichkeit ist, anders als Repräsentation, reflexiv. Ein Gemälde kann den Herzog von Wellingtion repräsentieren, der Herzog aber nicht das Gemälde. Ein Gemälde des Schlosses Marlborough von Constable ist jedem anderen Bild ähnlicher, als dem Schloss und doch repräsentiert es das Schloss und nicht ein anderes Bild, nicht einmal die getreueste Kopie.
>Gleichheit
, >Terminologie/Goodman.
III 21
Denotation: Goodman: Die Denotation ist der Kern der Repräsentation und unabhängig von Ähnlichkeit. (Nichtrepräsentational: verbal, nichtpiktural).
>Denotation, >Bild.
Ein Bild repräsentiert niemals bloß x, sondern x als einen Mann, oder x als einen Berg
aber nicht immer "Repräsentation-als": ein "Mann-Bild" repräsentiert einen unbestimmten Mann, nicht "als" bestimmten!
III 36f
Den ersten Herzog von Wellington zu repräsentieren heißt, Arthur Wellesley sowie einen Soldaten zu repräsentieren, aber nicht notwendigerweise, ihn als Soldaten zu repräsentieren. Denn einige Bilder von ihm sind Zivilisten-Bilder.
Repräsentationen sind also Bilder, die in derselben Weise funktionieren, wie Beschreibungen.
((s) Bsp Zweckentfremdetes repräsentiert nicht (und denotiert nicht das ursprüngliche.)
III 50
Repräsentation/Goodman: Eine Repräsentation ist wie die Beschreibung denotativ. Sie ist keine Spiegelung. Sie ist keine Sprache.
>Sprache.
III 94
Def Repräsentation und Beschreibung/Goodman: Repräsentation und Beschreibung beziehen ein Symbol auf Dinge, auf die es zutrifft (siehe auch Ausdruck).
III 214f
Der so oft betonte Unterschied zwischen ikonischen und anderen Zeichen ist transitorisch und trivial.
Und doch war eine so drastische Reformierung unbedingt geboten. Sie gestattet volle Relativität der Repräsentation durch anderes als durch Bilder allein. Objekte und Ereignisse, visuelle und nichtvisuelle können sowohl von visuellen als auch nichtvisuellen Symbolen repräsentiert werden.
>Symbole, >Zeichen, >Farbe.
Bsp Farben können für ihre Komplementärfarben stehen, Perspektive kann umgedreht werden, usw. "Naturalismus" ist eine Frage der Gewohnheit. Aber die Gewöhnung trägt uns nicht an die Grenzlinie zwischen Beschreibung und Repräsentation. Keine noch so große Vertrautheit macht aus der Passage ein Bild.
Bsp Elektronische Musik ohne Notation kann repräsentational sein, während Musik in der Standardnotation wenn sie überhaupt denotiert, beschreibend ist.
>Beschreibung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

G IV
N. Goodman
Catherine Z. Elgin
Revisionen Frankfurt 1989

Goodman I
N. Goodman
Weisen der Welterzeugung Frankfurt 1984

Goodman II
N. Goodman
Tatsache Fiktion Voraussage Frankfurt 1988

Goodman III
N. Goodman
Sprachen der Kunst Frankfurt 1997

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