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Schmerz, Philosophie des Geistes: In der philosophischen Diskussion geht es um die Besonderheiten des Begriffs Schmerz im Gegensatz zu anderen Begriffen wie Wahrnehmungen, Empfindungen und Reizen. Insbesondere geht es darum, wie das Verhältnis zwischen körperlicher und geistiger Realisation von Schmerzen beschaffen ist. Siehe auch Leib-Seele-Problem, Fremdpsychisches, Starrheit, Mögliche Welten, Semantik möglicher Welten, Wahrnehmung, Introspektion, Privatsprache, Notwendigkeit, Gewissheit. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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David K. Lewis über Schmerz – Lexikon der Argumente
Frank I 129 Marsmenschenschmerz/LewisVsQuine/VsNaturalisierte Erkenntnistheorie: Physikalistisches Vokabular muss nicht zutreffen. --- Lewis I (c) 39f Schmerz/Lewis: Eine Theorie des Geistes sollte die Möglichkeit von verrücktem Schmerz (gleiche Zustände, abweichende Auswirkung) und Marsmenschenschmerz: andere Zustände, gleiche Auswirkungen) nicht ausschließen. Aber es sollte einen einfachen Sinn von Schmerz geben, in dem wir alle Schmerzen haben können. Verrückter Schmerz/Marsmenschenschmerz: Beide zeigen dass kausale Rolle, Schmerz und physikalische Realisierung nur kontingent verknüpft sind. I (c) 41 Problem: Wie können wir trotz der Anerkenntnis dieser Tatsache, Schmerz a priori durch die kausale Rolle charakterisieren? Identitätstheorie: Die Identitätstheorie löst das Problem beim Verrückten Schmerz, scheitert aber am Marsmenschenschmerz. Behaviorismus: Bei Behaviorismus ist es umgekehrt. I (c) 42 Schmerz/Lewis: Wenn ein bestimmter neuronaler Zustand mit Vorliebe Schmerzen verursacht, dann ist dieser Zustand Schmerz, aber der Begriff des Schmerzes ist nicht der Begriff dieses neuronalen Zustands. "Der Begriff des..." ist ein intensionaler Funktor. Die beiden Begriffe hätten auf etwas verschiedenes zutreffen können, wenn die kausale Rolle anders wäre. Schmerz wäre etwas anderes gewesen. Es hätte sein können, dass der Inhaber der Rolle sie nicht innehat und irgendein Nichtinhaber sie innehat. Lewis/Armstrong: Schmerz ist nicht-starr. Dennoch ist es kein zufälliges Zusammentreffen zweier Zustände (Schmerz plus neuronaler Zustand) sondern ein einziger. Schmerzen sind also definiert durch das, was die Mehrheit üblicherweise... (I 33 ff). I (c) 40 Verrückter Schmerz: hat gleiche Zustände, aber verschiedene Auswirkung. Von ihm lernen wir, dass Schmerz bloß kontingent mit seiner kausalen Rolle verknüpft ist. I (c) 42 Marsmenschenschmerz: Bei diesem Schmerz gibt es andere Zustände (als unsere), aber gleiche Auswirkungen. Von ihm lernen wir, dass Schmerz mit seiner physischen Realisierung bloß kontingent verknüpft ist. Aber der Begriff des Schmerzes ist nicht der Begriff dieses neuralen Zustands. (>Begriff, >Identität). I (c) 42 Der Begriff des ... ist ein intensionaler Funktor. Die beiden Begriffe hätten auf etwas verschiedenes zutreffen können, wenn die kausale Rolle anders wäre. Lewis/Armstrong: Der Begriff des Schmerzes ist ein nicht-starrer Designator. I (c) 52 Identität Schmerz/neuraler Zustand: Der neurale Zustand des Schmerzes ist kontingent. Aber ich sage nicht, dass wir zwei Zustände haben. Wenn der Betreffende Schmerz empfindet, ist es Schmerz, gleichgültig, welche kausale Rolle oder physische Beschaffenheit der Zustand hat. Andernfalls ist es kein Schmerz. --- Schwarz I 146 Schmerz/Lewis/Schwarz: Schmerz ist ein Zustand mit der und der kausalen Rolle. ((s) Dann auch biochemischer Zustand(-styp) mit der gleichen kausalen Rolle: Daher geschieht Identifikation über ebendiese Rolle.) ((s)Vs(s): dann zirkulär: > Theorie der Referenz)._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Lewis I David K. Lewis Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989 Lewis I (a) David K. Lewis An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (b) David K. Lewis Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972) In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis I (c) David K. Lewis Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980 In Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989 Lewis II David K. Lewis "Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35 In Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979 Lewis IV David K. Lewis Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983 Lewis V David K. Lewis Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986 Lewis VI David K. Lewis Konventionen Berlin 1975 LewisCl Clarence Irving Lewis Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970 LewisCl I Clarence Irving Lewis Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 Schw I W. Schwarz David Lewis Bielefeld 2005 |