Philosophie Lexikon der ArgumenteHome![]() | |||
| |||
Semantischer Aufstieg, Philosophie: Ausdruck von W.V.O. Quine (Quine, From a logical point of view, Harvard, 1953). Beim semantischen Aufstieg wird nicht mehr über Gegenstände gesprochen, sondern über den Gebrauch von Ausdrücken für diese Gegenstände und von Ausdrücken für Eigenschaften, die wir diesen Gegenständen zuschreiben. Damit wird auf Distanz zu der Frage gegangen, auf welche Gegenstände eine Ontologie festgelegt ist. Siehe auch Erwähnung, Gebrauch, Bedeutung, Referenz, Semantischer Abstieg, Ontologie, Nichtexistenz, Prädikation. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
W.V.O. Quine über Semantischer Aufstieg – Lexikon der Argumente
VI 114/15 Semantischer Aufstieg/Wissenschaft/Quine: Bsp Relativitätstheorie: Auffassungen umgestürzt, aber Bewertung nur durch Zugrundelegung der alten Auffassungen - petitio principii. - Lösung: semantischer Aufstieg: Vergleich von Symbolstrukturen: dann größere Einfachheit wählen. - ((s) Unterscheidung von Auffassung und Bedeutung) - ((s) rein behavioristisch). - - - VII (a) 15f Semantischer Aufstieg/Quine: so wird der Streit darüber, was es gibt, übersetzt in einen über Wörter - das heißt aber nicht, dass Existenz von Wörtern abhängt. - - - X 31f semantischer Aufstieg/Quine: Lösung bei Verallgemeinerung, wo Buchstaben gleichzeitig an Stellen für Namen von Dingen und an Stellen für Sätze stehen. - falsch: "p oder nicht p" für alle Dinge von der Art, dass Sätze Namen für sie sind. - Aufstieg: nur noch über Sätze: richtig: "Jeder Satz der Form "p oder nicht p" ist wahr". - Verallgemeinerung: zwei Arten: a) wenn Namen sich ändern: von "Hans ist Hans" und "Fritz ist Fritz" usw. zu "Jedes Ding ist es selbst": kein Problem, kein semantischer Aufstieg nötig. b) Verallgemeinerung von "Hans ist sterblich oder Hans ist nicht sterblich": semantischer Aufstieg. X 32 W-Prädikat/semantischer Aufstieg/Quine/(s): das W-Prädikat macht den semantischen Aufstieg quasi rückgängig, weil es dafür sorgt, dass man (im semantischen Aufstieg) nicht über die Sprache reden muss. - Quine: es erinnert im Aufstieg daran, dass wir es auf die Welt abgesehen haben - indem wir den Satz wahr nennen, nennen wir den Schnee weiß. W-Prädikat: macht die Anführungszeichen rückgängig. - Satz: einfach aussprechen, um ihn zu behaupten. - Dann keine Anführungszeichen und kein W-Prädikat. W-Prädikat: nötig bei Verallgemeinerung über unendlich viele Sätze: Bsp "alle Sätze der Form "p oder nicht p" sind wahr". - W-Prädikat: stellt Bezugnahme auf Gegenstand wieder her, den semantischen Aufstieg beseitigt hat. X 35 Semantischer Aufstieg/Quine: diese Erwähnung von Sätzen ist nur eine technische Notwendigkeit, die entsteht, wenn wir in einer Dimension verallgemeinern wollen, die sich nicht durch eine Variable erfassen lässt. X 88 Semantischer Aufstieg/Verallgemeinerung/Quine: ohne semantischen Aufstieg: wenn direkte Quantifikation in OS möglich: Bsp "(x)(x = )". - (nur wenn Identitätsprädikat "=" als logische Poartikel und nicht Teil des Lexikons (normales Prädikat) gezählt wird. - Semantischer Aufstieg: wenn Identität echtes Prädikat, dann nur indirekte Verallgemeinerung mögl, über Sprache, nicht Gegenstände._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Quine I W.V.O. Quine Wort und Gegenstand Stuttgart 1980 Quine II W.V.O. Quine Theorien und Dinge Frankfurt 1985 Quine III W.V.O. Quine Grundzüge der Logik Frankfurt 1978 Quine V W.V.O. Quine Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989 Quine VI W.V.O. Quine Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995 Quine VII W.V.O. Quine From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953 Quine VII (a) W. V. A. Quine On what there is In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (b) W. V. A. Quine Two dogmas of empiricism In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (c) W. V. A. Quine The problem of meaning in linguistics In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (d) W. V. A. Quine Identity, ostension and hypostasis In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (e) W. V. A. Quine New foundations for mathematical logic In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (f) W. V. A. Quine Logic and the reification of universals In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (g) W. V. A. Quine Notes on the theory of reference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (h) W. V. A. Quine Reference and modality In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VII (i) W. V. A. Quine Meaning and existential inference In From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953 Quine VIII W.V.O. Quine Bezeichnung und Referenz In Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982 Quine IX W.V.O. Quine Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967 Quine X W.V.O. Quine Philosophie der Logik Bamberg 2005 Quine XII W.V.O. Quine Ontologische Relativität Frankfurt 2003 Quine XIII Willard Van Orman Quine Quiddities Cambridge/London 1987 |