Philosophie Lexikon der Argumente

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Skeptizismus: Ausdruck für die mehr oder weniger ausformulierte Auffassung, dass Wahrnehmungssubjekte prinzipiell keine Sicherheit in Bezug auf ihre Erkenntnisse über die Außenwelt haben können. Die Zweifel an der Verlässlichkeit der Sinnesorgane können sich auf Zweifel an der Existenz einer äußeren Welt ausdehnen, wenn die Möglichkeit einer grundsätzlichen Täuschung, z. B. durch einen permanenten Traum angenommen wird. Siehe auch Verifikation, Beweise, Wahrnehmung, Gewissheit, Moores Hände, Solipsismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Th. Nagel über Skeptizismus – Lexikon der Argumente

I 19
Subjektivismus/Skeptizismus/Nagel: Der Skeptizismus sagt, dass es in unserem Innern kein Vermögen von so universeller Anwendbarkeit und Gültigkeit gibt, dass unsere Urteile dadurch überprüft und untermauert werden können.
I 22 ff
Skeptizismus/Relativismus : An der Vernunft kann keine Kritik geübt werden, ohne dass man an irgendeiner anderen Stelle die Vernunft einsetzt, um diese Kritik zu formulieren.
>Vernunft
, >Zirkularität.
I 31
Skeptizismus: Eine durch Argumentation erzeugte Skepsis kann nicht total sein.
>Begründung, >Rechtfertigung.
I 31 ff
Skeptizismus: Um den Skeptizismus zu kritisieren muss man ihn nicht als überall anwendbare triviale Leerformel begreifen, sondern als konkret, um dann den Spieß umzudrehen. So kann man die Kollision zwischen dem inneren Gehalt der Gedanken und der relativierenden Außensicht offen erkennbar machen.
>Perspektive, >Propositionaler Gehalt, >Gedanken, >Inhalt.
Der Subjektivismus strebt eine phänomenologische Reduktion von Gedanken an, um aus ihnen herauszukommen. Das kann gar nicht gelingen. Aus dem gleichen Grund scheitern Versuche, die Objektivität auf ein Begriffsschema zu relativieren.
Bsp Ich kann nicht sagen "Ich glaube, dass p, aber das ist bloß ein psychologisches Faktum, das mich betrifft. Was die Wahrheit angeht, so lege ich mich nicht fest."
I 88
NagelVsDescartes: Dämon: die Vorstellung von verwirrten Gedanken enthält auch den unverwirrten Gedanken.
I 89
NagelVsDescartes: Dämon: Die Vorstellung von verwirrten Gedanken enthält auch den unverwirrten Gedanken.
I 92
NagelVsSkeptizismus: Der Skeptizismus darf gar keine Argumente gebrauchen. - Einer falschen Rechnung kann man nicht dadurch Sinn geben dass man sagt, ein Dämon habe sie verwirrt.
I 94
Logischer Skeptizismus/NagelVsSkeptizismus/Nagel: Hier können wir niemals einen Punkt erreichen an dem es zwei Möglichkeiten gibt, die mit allen "Belegen" vereinbar sind. Ich kann mir nicht denken, dass ich mich in einer gleichartigen Erkenntnissituation befinde, in der 2 + 2 = 5, aber mein Gehirn durcheinander gebracht wäre, denn ich kann mir überhaupt nicht vorstellen das 2 + 2 = 5 wäre. Der Logikskeptiker hat keine Ebene der Vernunft zu bieten.
Es gibt keinen Standpunkt um die Logik zu überprüfen, ohne sie dabei vorauszusetzen - nicht alles kann revidiert werden. - Etwas muss beibehalten werden um zu prüfen, um die Revision gerechtfertigt ist.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

NagE I
E. Nagel
The Structure of Science: Problems in the Logic of Scientific Explanation Cambridge, MA 1979

Nagel I
Th. Nagel
Das letzte Wort Stuttgart 1999

Nagel II
Thomas Nagel
Was bedeutet das alles? Stuttgart 1990

Nagel III
Thomas Nagel
Die Grenzen der Objektivität Stuttgart 1991

NagelEr I
Ernest Nagel
Teleology Revisited and Other Essays in the Philosophy and History of Science New York 1982

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