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Stellvertreter: Ein Stellvertreter ist eine Funktion, die die Objekte einer Theorie auf die Objekte einer anderen Theorie abbildet, wobei die Wahrheitswerte aller Sätze erhalten bleiben. Dies bedeutet, dass wir die Objekte einer Theorie durch die Objekte einer anderen Theorie ersetzen können, ohne dass sich die Wahrheitswerte einer unserer Aussagen ändert. Siehe auch Wahrheitswert, Funktionen, Sätze, Substitution, Ausdrücke.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ludwig Wittgenstein über Stellvertreter – Lexikon der Argumente

VI 119
Formalismus/Stellvertreter/Zeichen/Symbol/WittgensteinVsFrege: Frege: Zeichen sind entweder bloße Schwärzung oder Zeichen von etwas. - Dann ist das, was sie vertreten, ihre Bedeutung. - Wittgenstein: falsche Alternative. - Bsp Schachfiguren: vertreten nichts. - Lösung: Gebrauch wie im Spiel statt Vertretung von etwas. - ((s) Gebrauch ist mehr als bloße Schwärzung und weniger als Vertretung eines Gegenstands.) - Wittgenstein: Formalismus ist nicht ganz unberechtigt.
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Hintikka I 52
Terminologie/Wittgenstein/Hintikka: Tractatus: Ding: Einzelding, Name, sprachliche Stellvertreter für Einzeldinge. (Durchaus taugliche Stellvertreter).
I 138 ff
Frege/Logik/Satz/Hintikka: Im Tractatus gibt es einen Bruch mit der Fregeschen Tradition: Die Logik Freges gilt als Theorie der komplexen Sätze.
Wittgenstein untersucht die einfachsten Bestandteile der Welt und ihrer sprachlichen Stellvertreter.
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II 66
Denken/Stellvertreter/Wittgenstein: Gibt es denn nicht ein Stellvertreten "im Geiste"? Dieser Gedanke ist verfehlt und richtet eine Menge Schaden an; es scheidet das Denken in zwei separate Teile, den Organischen (wesentlichen) und den Nichtorganischen.
Es gibt keinen geistigen Vorgang, der sich nicht symbolisieren lässt. Wir interessieren uns ausschließlich für das, was sich symbolisieren lässt.
Denken/Gedanke/Wittgenstein: der Gedanke ist autonom. Bsp "Schmidt sitzt auf der Bank". Man könnte meinen, drei Dinge sind in seinem Geist, als Stellvertreter. Daran ist auch etwas Wahres. Welche Gewähr hätten wir aber, dass sie überhaupt irgend etwas vertreten? Was in meinem Denken gegeben ist, das ist vorhanden und wesentlich! Alles andere (was vertreten wird) ist belanglos.
Deshalb ist das Denken in sich vollständig. Und was in meinem Denken nicht gegeben ist, kann für es nicht wesentlich sein! Der Gedanke weist nicht über sich hinaus, das glauben wir nur auf Grund der Art und Weise, in der wir Symbole verwenden.
II 84
Bedeutung/Wittgenstein: wird innerhalb der Sprache festgelegt, und zwar durch Erklärungen.
Der Ausdruck "die Bedeutung von" ist irreführend, da er an "Stellvertreter von" oder "Ersatz für" denken lässt.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

W II
L. Wittgenstein
Vorlesungen 1930-35 Frankfurt 1989

W III
L. Wittgenstein
Das Blaue Buch - Eine Philosophische Betrachtung Frankfurt 1984

W IV
L. Wittgenstein
Tractatus logico-philosophicus Frankfurt/M 1960

Hintikka I
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
Untersuchungen zu Wittgenstein Frankfurt 1996

Hintikka II
Jaakko Hintikka
Merrill B. Hintikka
The Logic of Epistemology and the Epistemology of Logic Dordrecht 1989

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