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Symbol: im weiteren Sinn gleichbedeutend mit Zeichen. Der besondere Gebrauch des Begriffs bei verschiedenen Autoren unterscheidet sich zum Teil erheblich, u. a. in Bezug darauf, welche Rolle Konventionen bei der Herausbildung von Symbolen spielen und ob Symbole ein System bilden. Siehe auch Zeichen, Icon, Konvention, Bedeutung, Referenz, Abbildtheorie, Darstellung, Repräsentation, Stellvertreter. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Paul Ricoeur über Symbole – Lexikon der Argumente
I 19 Symbol/Psychoanalyse/Traumdeutung/Ricoeur: Der Traum und seine Analoga stehen (...) in einem Bereich der Sprache, der sich als der Ort komplexer Bedeutungen ankündigt, wo in einem unmittelbaren Sinn ein anderer Sinn sich auftut und zugleich verbirgt; diese Region des Doppelsinns wollen wir Symbol nennen, (...). >Mythos/Ricoeur, >Sinn/Ricoeur, >Wunsch/Ricoeur. I 22 Symbol-Definitionen: A. Zu weit: eine zu weite Definition ist jene, welche in der „Symbolischen Funktion“ die allgemeine Vermittlungsfunktion sieht, mit Hilfe derer der Geist, das Bewusstsein seine sämtlichen Welten der Wahrnehmung und der Rede konstruiert: Bsp Ernst Cassirers Philosophie der symbolischen Formen. >Cassirer/Ricoeur. I 25 Symbol/Ricoeur: [beim Symbol] geht es um einen Dualismus höheren Grades [als beim Zeichen]. (Vgl. >Zeichen/Ricoeur). Weder ist es derjenige von sinnlichem Zeichen und Bedeutung, noch derjenige von Bedeutung und Sache (...) Er kommt zu dem vorherigen hinzu und überlagert ihn als Beziehung des Sinnes zum Sinn (...). (>Sinn/Ricoeur). Ich beschränkte also den Begriff des Symbols (...) auf die doppel- und mehrdeutigen Ausdrücke, deren semantische Textur in Wechselbeziehung steht mit der Interpretationsarbeit, die ihren zweiten oder vielfachen Sinn expliziert. >Interpretation/Ricoeur, >Deutung/Ricoeur. I 28 Es gibt keine Symbolik vor dem sprechenden Menschen (...). I 29 Symbol-Definitionen: B. Zu eng: [eine zu enge Definition] besteht darin, das Band zwischen Sinn und Sinn im Symbol durch die Analogie zu charakterisieren. Bsp Analogien zwischen Fleck und Beschmutzung, zwischen Abweichung und Sünde, zwischen Last und Sündenschuld; [allgemein] in gewisser Weise die Analogie zwischen Physischem und Existentiellem. I 31 Interpretation: [die] Verbindung zur Interpretation ist dem Symbol (...) nicht äußerlich (...).Gerade der Doppelsinn, die intentionale Ausrichtung des zweiten Sinns innerhalb und vermittels des ersten Sinns, ruft das Verständnis hervor (...). Deshalb gibt es kein Symbol ohne einen Anfang von Interpretation (...)._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ricoeur I Paul Ricoeur Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999 Ricoeur II Paul Ricoeur Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976 |