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Diskurs: Der Diskurs ist eine Form der Kommunikation, die den Austausch von Ideen, Informationen und Meinungen beinhaltet. Er kann in mündlicher oder schriftlicher Form und in einer Vielzahl von Situationen stattfinden. Diskurse sind wichtig, um Gedanken auszutauschen, zu lernen, Beziehungen aufzubauen, Probleme zu lösen und Entscheidungen zu treffen. Siehe auch Diskurstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Ricoeur über Diskurs – Lexikon der Argumente

II 9
Diskurs/Ricoeur: Ausgehend von der Saussure'schen Unterscheidung zwischen Langue und Parole kann man, zumindest einleitend, sagen, dass der Diskurs das Ereignis der Sprache ist. Für eine auf die Struktur von Systemen angewandte Linguistik drückt die zeitliche Dimension dieses Ereignisses die erkenntnistheoretische Schwäche einer Linguistik der Parole aus. Ereignisse verschwinden, während Systeme bleiben. Der erste Schritt einer Semantik des Diskurses muss daher darin bestehen, diese epistemologische Schwäche der Parole ausgehend vom flüchtigen Charakter des Ereignisses im Gegensatz zur Stabilität des Systems zu korrigieren, indem sie sie mit der ontologischen Priorität des Diskurses in Beziehung setzt, die sich aus der Aktualität des Ereignisses im Gegensatz zur bloßen Virtualität des Systems ergibt. >Parole/Ricoeur
, >Langue/Ricoeur, >Strukturelle Linuistik/Ricoeur.
II 10
Prädikat/Emile Benveniste/Ricoeur: [Benveniste sagt] das Prädikat (...) ist der einzige unabdingbare Faktor des Satzes.
Ricoeur: Während das genuin logische Subjekt Träger einer singulären Identifikation ist, ist das, was das
Prädikat über das Subjekt aussagt etwas, das immer als ein "universelles" Merkmal des Subjekts behandelt werden kann.
II 11
Diese fundamentale Polarität zwischen singulärer Identifikation und universeller Prädikation verleiht dem Begriff des Satzes, der als Gegenstand des Sprechereignisses verstanden wird, einen spezifischen Inhalt. Es zeigt, dass der Diskurs nicht nur ein verschwindendes Ereignis und als solches ein irrationales Gebilde ist, wie der einfache Gegensatz zwischen Bewährung und Sprache vermuten lässt.
II 12
Bedeutung/Veranstaltung/Ereignis/Diskurs/Ricoeur: Das Unterdrücken und Überschreiten des Ereignisses in der Bedeutung ist ein Charakteristikum des Diskurses selbst.
Ereignis: Wenn jeder Diskurs als ein Ereignis aktualisiert wird, wird er als Bedeutung verstanden. Das Ereignis ist jemand, der spricht
II 13
Diskurssprache: Wir nennen sie Semantik, um sie von der Semiotik zu unterscheiden. >Sprecherbedeutung/Ricoeur, >Dialog/Ricoeur.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

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