Philosophie Lexikon der Argumente

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Literatur: Literatur umfasst schriftliche Werke, die Sprache und Form verwenden, um eine künstlerische Erfahrung zu schaffen. Sie wird von anderen Arten des Schreibens wie wissenschaftlichen Texten unterschieden. Siehe auch Schrift, Texte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Paul Ricoeur über Literatur – Lexikon der Argumente

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Literatur/Ricoeur: Wenn das menschliche Denken ohne das Zwischenstadium der gesprochenen Sprache direkt zum Schreiben gebracht wird, nimmt die Schrift den Platz des Sprechens ein. Es entsteht eine Art Abkürzung zwischen der Bedeutung des Diskurses und dem materiellen Medium.
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Das Ausmaß dieser Substitution lässt sich am besten messen, wenn man die Bandbreite der Veränderungen betrachtet, die bei den anderen Komponenten des Kommunikationsprozesses auftreten. >Medien/Ricoeur
, >Schrift/Ricoeur.
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Mitteilung/Hörer: Am entgegengesetzten Ende der Kommunikationskette ist die Beziehung der Textbotschaft zum Leser nicht weniger komplex als die Beziehung zum Autor. Die Universalisierung des Publikums ist einer der auffälligsten Effekte des Schreibens und kann in Form eines Paradoxons ausgedrückt werden. Da der Diskurs nun mit einer materiellen Unterstützung verbunden ist, wird er in dem Sinne spiritueller, dass er aus der Enge der persönlichen Situation befreit wird.
Ein Werk schafft auch seine Öffentlichkeit. Auf diese Weise erweitert es den Kreis der Kommunikation und initiiert in geeigneter Weise neue Kommunikationsformen. Insofern ist die Anerkennung des Werkes durch das durch das Werk geschaffene Publikum ein unvorhersehbares Ereignis.
Es gehört zum Sinn eines Textes, für eine unbestimmte Anzahl von Lesern offen zu sein und,
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also von Interpretationen. Diese Möglichkeit der vielfachen Lektüre ist das dialektische Gegenstück zur semantischen Autonomie des Textes. Daraus folgt, dass das Problem der Aneignung der Bedeutung
des Textes ebenso paradox wird wie das der Autorschaft. Das Recht des Lesers und das Recht des Textes laufen in einem wichtigen Kampf zusammen, der die ganze Dynamik der Interpretation erzeugt. Die Hermeneutik beginnt dort, wo der Dialog endet: >Hermeneutik/Ricoeur, >Code/Literatur/Ricoeur.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Ricoeur I
Paul Ricoeur
Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999

Ricoeur II
Paul Ricoeur
Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976

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