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Überzeugungen, Philosophie: Eine Überzeugung ist eine meist in einem Satz formulierbare Einstellung einer denkenden Person, wobei die Person in der Lage sein muss, den Satz in eine Menge von weiteren Sätzen zu integrieren. Eine weitere Bedingung ist, dass die Trägerin von Überzeugungen in der Lage ist, die entsprechenden Sätze umzuformulieren und zu negieren, also ihren Sinn zu erfassen. Siehe auch Privatsprache, Bedeutungen, Glauben, Bedeutungsholismus, Sinn, Religiöser Glaube. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Donald Davidson über Überzeugungen – Lexikon der Argumente
Glüer II 44 Def Überzeugung/Davidson: ein für wahr gehaltener Satz plus Interpretation. Überzeugung/Davidson/McDowell: Wir können nicht aus unseren Überzeugungen heraus. - - - Rorty VI 36 Davidson/Rorty: Die meisten unserer Überzeugungen müssen wahr sein. Aber nicht Kongruenz Subjekt/Objekt, sondern: Das von der Wahrheit gebildete Muster ist das gleiche wie das von der nach unserer Meinung rechtfertigenden Begründung gebildete Muster. Rorty VI 166 Gehirne im Tank/Davidson/Rorty: Wenn sie immer schon im Tank waren, haben sie eine Menge Überzeugungen bezüglich ihrer faktischen Tank-plus-Computer-Umwelt, einerlei was für Input sie empfangen. >Gehirne im Tank. Rorty VI 187 Davidson/Rorty: Die meisten unserer Überzeugungen müssen wahr sein. Überzeugungen sind nicht mehr oder weniger genaue Repräsentationen, sondern sie sind Zustände, die Menschen zum Zweck der Erklärung ihres Verhaltens zugeschrieben werden! >Repräsentation, >Kausaltheorie des Wissens. Rorty VI 205 Davidson/Sellars: Vermeidung der Verwechslung von Rechtfertigung und Ursache führt zur These: Überzeugungen können nur durch Überzeugungen begründet werden. (McDowellVs). - - - Davidson I 25 Überzeugung/Davidson: nicht sprachabhängig - DavidsonVsRussell: die zur Identifikation einer Überzeugung benutzten Gegenstände müssen nicht zum Wissensbereich des Glaubenden gehören. I 68 Überzeugung/Täuschung/Irrtum/Davidson: jede ist für Identifizierung darauf angewiesen, dass im Hintergrund weitere Überzeugungen bestehen. - Der Begriff des Stuhls oder der Maus kann nicht unabhängig von seinem Vorkommen in verschiedenen Überzeugungen ein und derselbe bleiben. - Man kann Überzeugungen über Guanakos aus Büchern haben und richtig zustimmen, wenn man eins sieht. - Aber: trotz des Wissens, das G. kein Lama ist, könnte er bei jedem Lama "Guanako" äußern.- - In beiden Fällen wird der Inhalt nicht durch den Anblick von Guanakos bestimmt, sondern dadurch, dass man sich andere Begriffe wie "Tier" "Lama", "Kamel", "Haustier" usw. angeeignet hat. - - - Glüer II 127 Überzeugung/Irrtum/Täuschung/Davidson: Überzeugungen haben keine Objekte, die mit der Wirklichkeit übereinstimmen könnten (Repräsentationen) sondern Ursachen. - Diese sind öffentlich (intersubjektiv) zugängliche Objekte - ((s) die Bedeutungen, die in Überzeugungen eine Rolle spielen, werden über die öffentlichen Objekte individuiert (über Ursachen)). - - - Frank I 649 Üerzeugungen/Davidson: können nicht alle falsch sein: ein Sprecher, der verstanden werden will, achtet darauf, interpretierbar zu sein. - Der Interpret hat auch kein anderes Material als die Laute, die der Sprecher im Zusammenhang mit weiteren Ereignissen von sich gibt. Donald Davidson (1984a): First Person Authority, in: Dialectica38 (1984), 101-111 - - - Frank I 680 Überzeugungen/Davidson: nicht alle Überzeugungen können falsch sein, weil der Gebrauch unserer Worte (Bezug auf die Objekte) den Worten ihre regelmäßige Bedeutung verleiht. - > Gebrauchstheorie. Donald Davidson (1987) : Knowing One's Own Mind, in: Proceedings and Adresses of the American Philosophical Association LX (1987),441 -4 58 - - - V 107 Überzeugung/Davidson: Die meisten müssen korrekt sein: Grund: die Überzeugungen werden durch ihren Platz im System der Überzeugungen identifiziert. - Es muss endlos viele wahre Überzeugungen hinsichtlich dieses Gegenstandsbereichs geben. - Falsche Überzeugungen haben die Tendenz, die Identifikation des Gegenstandsbereichs zu untergraben. - Damit untergraben sie die Gültigkeit der Beschreibung einer Überzeugung als einer, die von ihrem Gegenstandsbereich handelt. - So untergraben falsche Überzeugungen ihrerseits die Behauptung, dass eine verknüpfte Überzeugung falsch ist._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Davidson I D. Davidson Der Mythos des Subjektiven Stuttgart 1993 Davidson I (a) Donald Davidson "Tho Conditions of Thoughts", in: Le Cahier du Collège de Philosophie, Paris 1989, pp. 163-171 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (b) Donald Davidson "What is Present to the Mind?" in: J. Brandl/W. Gombocz (eds) The MInd of Donald Davidson, Amsterdam 1989, pp. 3-18 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (c) Donald Davidson "Meaning, Truth and Evidence", in: R. Barrett/R. Gibson (eds.) Perspectives on Quine, Cambridge/MA 1990, pp. 68-79 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (d) Donald Davidson "Epistemology Externalized", Ms 1989 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson I (e) Donald Davidson "The Myth of the Subjective", in: M. Benedikt/R. Burger (eds.) Bewußtsein, Sprache und die Kunst, Wien 1988, pp. 45-54 In Der Mythos des Subjektiven, Stuttgart 1993 Davidson II Donald Davidson "Reply to Foster" In Truth and Meaning, G. Evans/J. McDowell Oxford 1976 Davidson III D. Davidson Handlung und Ereignis Frankfurt 1990 Davidson IV D. Davidson Wahrheit und Interpretation Frankfurt 1990 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 D II K. Glüer D. Davidson Zur Einführung Hamburg 1993 Rorty I Richard Rorty Der Spiegel der Natur Frankfurt 1997 Rorty II Richard Rorty Philosophie & die Zukunft Frankfurt 2000 Rorty II (b) Richard Rorty "Habermas, Derrida and the Functions of Philosophy", in: R. Rorty, Truth and Progress. Philosophical Papers III, Cambridge/MA 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (c) Richard Rorty Analytic and Conversational Philosophy Conference fee "Philosophy and the other hgumanities", Stanford Humanities Center 1998 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (d) Richard Rorty Justice as a Larger Loyalty, in: Ronald Bontekoe/Marietta Stepanians (eds.) Justice and Democracy. Cross-cultural Perspectives, University of Hawaii 1997 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (e) Richard Rorty Spinoza, Pragmatismus und die Liebe zur Weisheit, Revised Spinoza Lecture April 1997, University of Amsterdam In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (f) Richard Rorty "Sein, das verstanden werden kann, ist Sprache", keynote lecture for Gadamer’ s 100th birthday, University of Heidelberg In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty II (g) Richard Rorty "Wild Orchids and Trotzky", in: Wild Orchids and Trotzky: Messages form American Universities ed. Mark Edmundson, New York 1993 In Philosophie & die Zukunft, Frankfurt/M. 2000 Rorty III Richard Rorty Kontingenz, Ironie und Solidarität Frankfurt 1992 Rorty IV (a) Richard Rorty "is Philosophy a Natural Kind?", in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 46-62 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (b) Richard Rorty "Non-Reductive Physicalism" in: R. Rorty, Objectivity, Relativism, and Truth. Philosophical Papers Vol. I, Cambridge/Ma 1991, pp. 113-125 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (c) Richard Rorty "Heidegger, Kundera and Dickens" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 66-82 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty IV (d) Richard Rorty "Deconstruction and Circumvention" in: R. Rorty, Essays on Heidegger and Others. Philosophical Papers Vol. 2, Cambridge/MA 1991, pp. 85-106 In Eine Kultur ohne Zentrum, Stuttgart 1993 Rorty V (a) R. Rorty "Solidarity of Objectivity", Howison Lecture, University of California, Berkeley, January 1983 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1998 Rorty V (b) Richard Rorty "Freud and Moral Reflection", Edith Weigert Lecture, Forum on Psychiatry and the Humanities, Washington School of Psychiatry, Oct. 19th 1984 In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty V (c) Richard Rorty The Priority of Democracy to Philosophy, in: John P. Reeder & Gene Outka (eds.), Prospects for a Common Morality. Princeton University Press. pp. 254-278 (1992) In Solidarität oder Objektivität?, Stuttgart 1988 Rorty VI Richard Rorty Wahrheit und Fortschritt Frankfurt 2000 Davidson V Donald Davidson "Rational Animals", in: D. Davidson, Subjective, Intersubjective, Objective, Oxford 2001, pp. 95-105 In Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005 Fra I M. Frank (Hrsg.) Analytische Theorien des Selbstbewusstseins Frankfurt 1994 |