Philosophie Lexikon der Argumente

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Unerforschlichkeit, Philosophie: Unerforschlichkeit der Referenz ist ein Ausdruck von W.V.O. Quine (Quine, Word and Object, 1960) für das Problem, dass - auch in einer bestimmten Situation - prinzipiell nicht festzustellen ist, auf welchen Gegenstand sich der Gebrauch eines Ausdrucks bezieht. Siehe auch Übersetzungsunbestimmtheit, Gavagai, Unbestimmtheit, Referenz, Übersetzung, Zeigen, Ostension.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Unerforschlichkeit – Lexikon der Argumente

II 33
Unerforschlichkeit des Bezugs: kein Unterschied: "x ist ein Hund" oder: "x ist der Raumzeit-Strang, der von einem Hund ausgefüllt ist". - Das ist nur eine Aussage über die benutzte Terminologie und deren Übersetzung, nicht über physikalische Gegenstände (>Stellvertreterfunktion
). - Unerforschlichkeit: bei Übersetzung oder Permutation.
- - -
VI 71
Analytische Hypothese/Übersetzungshandbuch/Quine: Term für Term wird übersetzt. - Problem: dann können sinnvolle Sätze entstehen, die sich aber auf etwas anderes beziehen. - Das ist die Unerforschlichkeit der Referenz.
- - -
XII 58
Unerforschlichkeit/Referenz/Quine; reicht viel tiefer als Unbestimmtheit der Übersetzung: auch innerhalb einer Sprache, auch wenn Apparat der Individuation (Plural, Pronomen, Identität, Quantifikation usw.) als fest angenommen werden. - Bsp Protosyntax: nur Zeichenketten einer Sorte (1. Stufe). - Ausdrücke sind dann immer Typen, keine Tokens.
ad XII 64
Nonfaktualismus/(s): wenn etwas grundsätzlich unbestimmt ist, dann gibt es keine Tatsache zu erforschen. - Quine: Bsp wenn Bedeutung eine Eigenschaft des Verhaltens ist, kann die Unerforschlichkeit des Bezugs nicht in der Unerforschlichkeit einer Tatsache liegen - weil da nichts zu erforschen ist. - Aber es macht wohl einen Unterschied, ob man sich auf Hasen oder Teile bezieht, oder Bsp auf Formeln oder Gödelzahlen. - Denn dann gäbe es zwischen diesen gar keinen Unterschied. - Referenz verlöre ihren Sinn. - Aber der Unterschied ist weder durch Verhalten noch durch Ostension fassbar. - > Unbestimmtheit. - Formeln: haben andere Eigenschaften als Zahlen.
XII 65
Vertauschte Spektren/Unerforschlichkeit/Quine; entspricht dem Problem Hase/Teil (Gavagai). - Nur hier gibt es keinen Bezugsrahmen (Apparat der Individuation). - Niemals herauszufinden. - Dinge werden vertauscht, Eigenschaften werden behalten. - ((s) Dinge "wechseln die Seiten", Eigenschaften nicht.)
XII 66
Zeigen/ontologische Relativität/Unerforschlichkeit/Quine: man kann nicht auf einen absoluten Ort oder Geschwindigkeit zeigen. - Genauso wenig auf einen Hasen oder einen Teil von ihm. (> Gavagai).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

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