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Universalien: Universalien sind Ausdrücke für das, was Gegenstände gemeinsam haben können, wie z.B. eine bestimmte Farbe. Beispiele für Universalien sind Röte, Rundheit, Wert. Der ontologische Status von Universalien als etwas Denkunabhängiges - also ihre Existenz - ist umstritten. Unumstritten ist, dass wir Begriffe zur Verallgemeinerung bilden und diese erfolgreich verwenden. Siehe auch Allgemeine Termini, Allgemeines, Verallgemeinerung, Ontologie, Existenz, Begriffsrealismus, Realismus, Ideen, Teilhabe, Sortale, Konzeptualismus, Nominalismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David M. Armstrong über Universalien – Lexikon der Argumente

III 82
Universalien/Armstrong: Universalien müssen instantiiert sein, aber nicht unbedingt jetzt:
Def Universale/Armstrong: die wiederholbaren Eigenschaften der raumzeitlichen Welt. - Falsch: anzunehmen, jedem allgemeinen Prädikat entspräche ein Universale: dann gäbe es auch uninstanziierte Universalien, (ArmstrongVs). >Instanziierung
. - Welche Universalien es gibt, ist nicht semantisch (a priori) bestimmt - sondern a posteriori: aus Entdeckungen.
Es gibt keine disjunktiven oder negativen Universalien - wohl aber konjunktive und komplexe.
III 88
Stufen/Ebenen/Universalien/Einzeldinge/Armstrong: Universale 1.Stufe: Relation, - 2. Stufe: Notwendigkeit? Einzelding 2. Stufe: = Universale 1. Stufe.
Zustand: Bsp Fa oder aRb. ebenso N(F,G) - 1. Stufe: aRb beinhaltet Einzeldinge 1. Stufe, die unter ein Universale 1.Stufe (Relation) fallen.
2. Stufe: N(F,G) involviert Einzeldinge 2. Stufe (nämlich Universalien 1. Stufe!) die unter ein Universale 2. Stufe fallen.
III 99
Prinzip der Invarianz der Ordnungen: wenn ein Universale von Stufe M ein Universale einer Instantiation ist, dann ist es von der Stufe M in allen Instantiationen.
III 118
Universalien/Armstrong: es darf keine uninstanziierten Universalien (uiU) geben. - VsTooley: sein Bsp mit einem Teilchen, das idiosynkratisch mit anderen reagiert, wobei eine unbekannte einfache Eigenschaft emergiert, wozu es aber nie kommt, macht in diesem Fall ein einzelnes uiU als Wahrmacher notwendig, weil der Inhalt des entsprechenden Gesetzes völlig unbekannt ist. >Wahrmacher.
III 120
Uninstanziierte Universalien: sind logisch möglich, aber ein Desaster für die Theorie der Universalien: dann ist nicht auszuschließen, dass überhaupt keine instantiiert sind und trotzdem existieren (>Platonismus).
Mögliche Lösung: zu leugnen, dass es absolut einfache Universalien gibt. ((s) Wegen einfacher emergierender Eigenschaften). - Armstrong: das möchte ich nicht - ich weiß nicht, ob es sie gibt.
- - -
Place II 57
Universalien/PlaceVsPlaton/Place: statt geteilter Eigenschaften im Fall von Ähnlichkeit mehrerer Einzeldinge: eine Eigenschaft ist ein Kriterium der Zuschreibung von Instanzen. - Die Art "Eigenschaft" hat eine Instanz. - Place pro Universalien in diesem Sinn.
(s.o.)
MartinVsArmstrong: nicht "verteilte Existenz" des Universale über verschiedene und unterbrochene Instantiierungen. - Wahrmacher von kontrafaktischen Konditionalen ist die einzelne Instantiierung, nicht ein zwischen den Instanzen gleichbleibendes Universale. - Sonst muss man Realist sein in Bezug auf Kräfte und Tendenzen "in" den Eigenschaften.
- - -
Martin I 77
"Geschäftige Welt"/MartinVsArmstrong: die offensichtliche Möglichkeit, dass eine einzelne Universalen-Instanziierung nur kurz dauert, macht es logisch notwendig, das andere Einzeldinge existieren, die die über die Raumzeit verteilten Manifestationen zusammenhalten. - Es scheint doch aber offensichtlich, dass die Welt nicht so geschäftig sein muss. -
Lösung/Martin: These: Der Wahrmacher ist die einzelne Instanz selbst. - > II 96, II 102
- - -
Martin II 129
Universalien/MartinVsArmstrong: dass es dasselbe Universale sein soll, zählt wenig, solange die Relation immer noch notwendig oder kontingent sein kann.
- - -
Martin III 179
Universalien/MartinVsArmstrong: sind mysteriös: das numerisch identische Universale ist nichts mehr als die Instantiierung und besteht nur in den numerisch verschiedenen und nicht-identischen Instanzen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Armstrong I
David M. Armstrong
Meaning and Communication, The Philosophical Review 80, 1971, pp. 427-447
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Armstrong II (a)
David M. Armstrong
Dispositions as Categorical States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (b)
David M. Armstrong
Place’ s and Armstrong’ s Views Compared and Contrasted
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (c)
David M. Armstrong
Reply to Martin
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Armstrong II (d)
David M. Armstrong
Second Reply to Martin London New York 1996

Armstrong III
D. Armstrong
What is a Law of Nature? Cambridge 1983

Place I
U. T. Place
Dispositions as Intentional States
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place II
U. T. Place
A Conceptualist Ontology
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place III
U. T. Place
Structural Properties: Categorical, Dispositional, or both?
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place IV
U. T. Place
Conceptualism and the Ontological Independence of Cause and Effect
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Place V
U. T. Place
Identifying the Mind: Selected Papers of U. T. Place Oxford 2004

Martin I
C. B. Martin
Properties and Dispositions
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin II
C. B. Martin
Replies to Armstrong and Place
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin III
C. B. Martin
Final Replies to Place and Armstrong
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin IV
C. B. Martin
The Mind in Nature Oxford 2010

Martin I
C. B. Martin
Properties and Dispositions
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin I
C. B. Martin
Properties and Dispositions
In
Dispositions, Tim Crane London New York 1996

Martin IV
C. B. Martin
The Mind in Nature Oxford 2010

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