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Unmögliche Welt: Mögliche Welten werden durch kontrafaktische Beschreibungen, die Angabe von Bedingungen für die Existenz von Gegenständen oder Gesetzmäßigkeiten oder eine Auflistung von instanziierten Eigenschaften bestimmt. Die Existenz einer unmöglichen Welt ist schon durch den Begriff ausgeschlossen. Allerdings kann eine unmögliche Welt z.B. dadurch charakterisiert werden, dass in ihr alle Sätze wahr sind. Dann gilt für einen beliebigen Satz A A ist wahr und Nicht-A ist wahr. Für jeden Gegenstand und jede Eigenschaft wird damit die Existenz ausgeschlossen. Siehe auch Mögliche Welten, Modallogik, Notwendigkeit, Möglichkeit, Semantik möglicher Welten.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

David K. Lewis über Unmögliche Welt – Lexikon der Argumente

IV 21
Unmögliche Welt/UnMöWe/LewisVs: Es gibt keine unmögliche Welt.
Problem: Man könnte die unmöglichen Dinge in ihr nicht beschreiben. Es kann:
1. Konsistente Wahrheiten über sie geben.
2. Falsche Kontradiktionen über sie geben.
Bsp Wir müssten unterscheiden können, zwischen:
a) der unheimlichen Wahrheit über eine unmögliche Welt, in der Schweine fliegen können und gleichzeitig nicht fliegen können von
b) der kontradiktorischen Falschheit, dass in dieser Welt Schweine fliegen können, obwohl es nicht so ist, dass in dieser Welt Schweine fliegen können.
>Aktualität/Lewis
, >Kontrafaktisches/Lewis.
Lewis: Eine solche Unterscheidung kann nicht getroffen werden.
VsLewis: Allenfalls könnte man etwas wie "Wahrheit in der Fiktion" anführen. LewisVs: Das bringt aber nichts.
>Mögliche Welt/Lewis, >Möglichkeit/Lewis, >Metaphysische Möglichkeit/Lewis.
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V 15
Unmögliche Welt/unMöWe/Lewis: Wenn wir unter den ähnlichen möglichen Welten keine ähnlichste finden (Bsp 7 Fuß + e für kleiner werdendes e findet keine Grenze), dann können wir immer noch unMöWe annehmen. S sei jede maximale Menge von Sätzen, sodass, für jede endliche Konjunktion C von Sätzen in S A wä>>kö C gilt in i. S ist dann eine vollständige Beschreibung einer möglichen oder unmöglichen Möglichkeit, wie die Tatsachen sein könnten, wenn A der Fall wäre (gesehen vom Standpunkt von i).
Dann müssen wir eine unmögliche Welt postulieren, wo alle Sätze aus S gelten. Sie sollte allein von i aus zugänglich (!) sein.
>Zugänglichkeit.
Sie sollte näher an i sein als jede mögliche Welt. Pointe: Aber nicht näher an i als irgendeine mögliche Welt, die ihrerseits näher ist als alle möglichen A-Welten. Unmögliche Welt: Hier sind Zugänglichkeit und vergleichbare Ähnlichkeit undefiniert. Die Grenzannahme ist offensichtlich erfüllt. Die Sätze in einer unmöglichen Welt können inkompatibel sein. Aber man kann keinen Widerspruch aus ihnen ableiten, denn es kann widerspruchsfreie Teilmengen geben. Bsp Ich bin mehr als 7 Fuß groß: Unsere Grenzwelten werden unMöWe sein, wo A wahr ist, aber in denen ..7,1 Fuß.. ..7,01,..7,001 usw. falsch ist. Pointe: Das ist nicht dasselbe wie die mögliche Welt, wo ich infinitesimal mehr als 7 Fuß groß bin: denn es gibt solche Welten, wo physikalische Größen Nicht-Standard-Werte die ihrerseits infinitesimal von natürlichen Zahlen abweichen, annehmen können.
Zahlen/Messen/Physik: Bsp Physikalische Größen nehmen niemals Nicht-Standard-Werte an.
>Messung.
V 16
Das ist falsch in jeder möglichen Welt, wo ich infinitesimal größer als 7 Fuß bin, aber wahr in den unmöglich-nächsten A-Welten.
LewisVs: Es ist schlimm, so etwas anzunehmen, aber man kann es reduzieren auf unproblematischere Mengen von Propositionen oder Sätzen.
V 18
Unmögliche Grenzwelten: Hier werden unmögliche, aber konsistente unendliche Kombinationen von möglichen wahren Sätzen wahr.
V 15
Unmögliche Welt/Lewis: Eine unmögliche Welt wird angenommen, wenn infinitesimale Annäherung keine definitiv letzte ähnlichste mögliche Welt liefert.
>Ähnlichkeitsmetrik.
Vs: Statt unmöglichen Welten sollten wir Mengen von Propositionen oder nur Sätzen annehmen.
Vgl. Ersatzwelt als Mengen von Sätzen. >Ersatzwelt.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

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