Philosophie Lexikon der Argumente

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Wesen, Philosophie: Unter dem Wesen eines Gegenstands wird eine oder mehrere Eigenschaften verstanden, ohne die der Gegenstand nicht denkbar sei. Kritiker wenden ein, dass solche notwendigen Eigenschaften nur Begriffen, nicht aber empirischen Gegenständen zugeschrieben werden können. Siehe auch Essentialismus, Letztbegründung, Merkmale, Metaphysik, Begriffe, Notwendigkeit de re, Substanz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

D. Lewis über Wesen – Lexikon der Argumente

IV 35
Def Wesen/Lewis: Die Gesamtheit des Wesens ist der Durchschnitt der wesentlichen Attribute, der Attribute, die ein Ding mit allen und nur seinen Gegenstücken (GS) teilt. Def Gegenstück/Lewis: Gegenstück von etwas ist alles, was das (Singular, weil koextensiv) wesentliche Attribut von ihm hat. Das heißt nicht, dass das Attribut das Wesen des Gegenstücks ist. Es muss noch nicht einmal ein wesentliches Attribut des Gegenstücks sein ((s) Wesen sind nicht transitiv über Welten.)
>Transitivität
, >Mögliche Welt/Lewis, >Gegenstücktheorie/Lewis, >Gegenstücke/Lewis, >Gegenstückrelation/Lewis.
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V 247
Ereignis/Wesen: Ereignisse haben ihr Wesen eingebaut: die notwendigen Bedingungen für ihr Vorkommen.
V 248
Bsp Ein Ereignis ist notwendigerweise ein Wechsel (Veränderung) dann und nur dann, wenn es notwendig ist, dass das Ereignis in der Region vorkommt, wenn sich etwas überall in der Region ändert. Bsp Ein Ereignis ist notwendigerweise ein Tod, wenn es notwendig ist, dass das Ereignis in der Region nur vorkommt, wenn etwas überall in der Region stirbt und nicht überall in einer größeren Region.
>Ereignis/Lewis.
V 254
Ereignis/Wesen/Lewis: Bsp Neros Singen während Rom brennt. Der Brand Roms ist akzidentell. Aber das Singen ist notwendig ein Singen. Fazit: Wir können die wesentlichen Eigenschaften von Ereignissen nicht durch die Beschreibung finden - diese können akzidentell sein.
V 264
Ereignis/Wesen/Lewis: Es gibt keine Ereignisse, die wesentlich Sokrates involvieren, d.h. die nicht in einer Region passieren können, die nicht Sokrates oder ein Gegenstück von ihm enthält. ((s) Gegenstücke sind die Lösung für das Problem: "Der Tod des Sokrates".) Lewis: Eine Gegenstück-Relation ist eher eine extrinsische Angelegenheit. Gegenstücke werden durch Ähnlichkeit zusammengehalten. Diese ist meist extrinsisch. LewisVsKripke: Ursprung und Rolle sind nicht intrinsisch.
V 265
Bsp Tod des Sokrates: Involviertsein in derselben Region reicht nicht (das können Kobolde auch sein), weil die GS-Relation nicht dieselbe für Teile wie für das Ganze ist. Ein Gegenstück eines Teils, muss nicht Teil eines GS sein ((s) in einer anderen möglichen Welt könnte mir ein Arm fehlen).
V 266
Lewis: Bsp Tod des Sokrates: Angenommen, wir haben einen Tod, der in bestimmtes Personen-Segment involviert (egal ob akzidentell oder wesentlich, wenn wir eins haben, das es akzidentell involviert, dann haben wir ein anderes, das es wesentlich involviert). Angenommen, in der Tat ist das Segment Teil von Sokrates, und zwar akzidentell: nicht alle Gegenstücke sind Teil. ((s) Sokrates hätte auch später sterben können). Nun haben wir also Sokrates zu guter Letzt involviert in seinem eigenen Tod und zwar so, dass wir unziemliche extrinsische Ereignisse umgangen haben.
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Schwarz I 54
Mögliche Welt/wesentliche Eigenschaften/Kripke/Schwarz: Herkunft ist eine wesentliche Eigenschaft, auch eine biologische Art.
Schwarz I 227
Wesen/Möglichkeit/MöWe/mögliche Welt/Lewis: Was für Möglichkeiten es gibt, ist nicht kontingent. Darüber kann man auch keine Information erwerben. Lewis: Für jede Weise, wie Dinge sein können, muss es eine Mögliche Welt geben. ((s) Dann gilt für ihn immer automatisch >S5.)

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

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