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Zeit: A. Zeit ist eine Dimension, in der Ereignisse angeordnet werden. Zunächst ist damit noch keine Richtung (vorher/nachher) festgelegt. Eine Zeitrichtung kann im Zusammenhang mit dem Zweiten Hauptsatz der Thermodynamik gewonnen werden. Dabei muss jedoch ein globaler Rahmen angenommen werden, innerhalb dessen es eine Zunahme von Entropie gibt. Die Annahme einer zunehmenden Entropie gilt nicht für den Vergleich lokaler Ereignisse. B. Im Fall der subjektiven Zeit ist die Frage der Richtung weniger problematisch. Die empfundene Zeitrichtung wird durch den gelernten Gebrauch der Ausdrücke „vorher“ und „nachher“ ausgedrückt. Siehe auch Zeitpfeil, Zeitreisen, Zeitumkehr, Symmetrien, Dauer, Raumzeit, Relativitätstheorie, Vierdimensionalismus, Weltlinien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

D. Lewis über Zeit – Lexikon der Argumente

V 32
Zeit/Zeitpfeil/Vergangenheit/Zukunft/Lewis: Zukunft hängt kontrafaktisch (nicht nur kausal) von der Gegenwart ab.
>Kausale Abhängigkeit
, >Kontrafaktische Abhängigkeit.
Asymmetrie: Frühere Dinge hängen nicht von späteren ab. Wir finden kein kontrafaktisches Konditional das erklärt, was in der Vergangenheit anders gewesen wäre, wenn die Gegenwart anders wäre. So ein kontrafaktisches Konditional wäre bestenfalls unklar.
V 33
Asymmetrie: Wir können alle Annahmen über die Vergangenheit gebrauchen, aber nicht über die Zukunft. Annahmen über die Vergangenheit sind nicht kontrafaktisch abhängig. Daher können sie als Hilfshypothesen dienen.
V 35
Zeit/Asymmetrie/kontrafaktisches Konditional/Lewis: Asymmetrie: kommt so zustande: A wä>wä C geht davon aus, dass C später ist. Wenn C früher ist, sind die kontrafaktischen Konditionale nur wahr, wenn C wahr ist. Die kontrafaktischen Konditionale sagen uns, wie die Weise, wie die Dinge früher sind, nicht davon abhängt, wie die Dinge später sind.
V 36
Zeitpfeil/epistemisch/Asymmetrie/Lewis: Die Asymmetrie (dass wir mehr über die Vergangenheit als über die Zukunft wissen) ist graduell und keine Artverschiedenheit.
V 37f
Zeit/Asymmetrie/Vergangenheit/Zukunft/Lewis:
1. Der epistemische Kontrast (dass wir mehr über die Vergangenheit wissen) ist graduell.
2. Das ist irrelevant.
3. Sogar der Determinismus würde eine Asymmetrie gestatten.
4. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft sind gleichermaßen unveränderlich. Dass t später ist, ist irrelevant.
V 38
5. In einem Sinn können wir die Zukunft aber durch unser gegenwärtiges Handeln ändern. Asymmetrie: Verzweigung in der Zukunft: sind die Alternativen unter kontrafaktischen Annahmen. Vergangenheit: Hier bleibt die Sache gleich, auch unter kontrafaktischen Annahmen.
V 57
Zeit/Naturgesetze/NG/Asymmetrie/Lewis: Wenn es eine Asymmetrie gibt (zwischen Vergangenheit und Zukunft). Dann ist sie eine Eigenschaft der Zeit, nicht der Gesetze. Sie macht einen Unterschied zwischen möglichen Welten.
>Mögliche Welt/Lewis.
V 66
Asymmetrie/Zeit/Lewis: Mein Argument für Asymmetrie ist empirisch. Es müssten zu viele Spuren nachträglich getilgt werden.
V 94
Zeit/Asymmetrie/Vergangenheit/Zukunft/mögliche Welten/Lewis: Die Asymmetrie ist kontingent, d.h. die Eigenschaften, die die Unterscheidung zwischen vergangenen und zukünftigen Möglichkeiten rechtfertigen. Sie können von möglicher Welt zu möglicher Welt verschieden sein.
>Asymmetrie, >Vergangenheit, >Gegenwart, >Zukunft, >Zeitreise/Lewis, >Zeitloses/Lewis.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lewis I
David K. Lewis
Die Identität von Körper und Geist Frankfurt 1989

Lewis I (a)
David K. Lewis
An Argument for the Identity Theory, in: Journal of Philosophy 63 (1966)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (b)
David K. Lewis
Psychophysical and Theoretical Identifications, in: Australasian Journal of Philosophy 50 (1972)
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis I (c)
David K. Lewis
Mad Pain and Martian Pain, Readings in Philosophy of Psychology, Vol. 1, Ned Block (ed.) Harvard University Press, 1980
In
Die Identität von Körper und Geist, Frankfurt/M. 1989

Lewis II
David K. Lewis
"Languages and Language", in: K. Gunderson (Ed.), Minnesota Studies in the Philosophy of Science, Vol. VII, Language, Mind, and Knowledge, Minneapolis 1975, pp. 3-35
In
Handlung, Kommunikation, Bedeutung, Georg Meggle Frankfurt/M. 1979

Lewis IV
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd I New York Oxford 1983

Lewis V
David K. Lewis
Philosophical Papers Bd II New York Oxford 1986

Lewis VI
David K. Lewis
Konventionen Berlin 1975

LewisCl
Clarence Irving Lewis
Collected Papers of Clarence Irving Lewis Stanford 1970

LewisCl I
Clarence Irving Lewis
Mind and the World Order: Outline of a Theory of Knowledge (Dover Books on Western Philosophy) 1991

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