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Zukunft: Zukunft ist ein Sammelbegriff für eine Menge von Ereignissen, die zeitlich nach der Gegenwart eintreten oder eintreten könnten. Im Gegensatz zu der Menge der vergangenen Ereignisse, die nicht änderbar ist, ist die Zukunft innerhalb eines gewissen Rahmens gestaltbar. Siehe auch Vergangenheit, Gegenwart, Zeit, Wahrheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

W.V.O. Quine über Zukunft – Lexikon der Argumente

VI 127f
Zukunft/QuineVsAristoteles: Bsp "Morgige Seeschlacht": die morgige Seeschlacht gibt es nicht. Daher auch keine Aussagen über sie. Auch nicht die Aussage, dass "es jetzt noch nicht wahr" sei.. - Das unterstellt:
1. Allwissenden Gott
2. Determinismus
Das ist mit unserer Handlungsfreiheit unverträglich.
Freiheit/Quine: wir tun, wofür wir uns entscheiden - ob Entscheidungen determiniert sind, steht nicht zur Debatte - Satz vom ausgeschlossenen Dritten auf jeden Fall gültig - höchstens Unvollständigkeit - nicht mehrdeutige Sätze sind wahr, sondern die entsprechenden Äußerungen.
Vervollständigung: liegt aber nicht in der Zukunft! - ((s) Sondern in der Information.)
Wahrheitswert (WW)/Zukunft: kann offen gelassen werden, aber nicht der Sinn des Satzes.
>Ausgeschlossenes Drittes
.
VI 129
Pro dreiwertige Logik: es geht um Wahrheitswerte, und nicht darum, ob der Satz sinnvoll ist, wäre von der Existenz eines Einhorns abhängig - so sollte es auch sein.
Vs: Problem: zu viele wahrheitsfunktionale Kombinationen.
>Mehrwertige Logik, >Wahrheitsfunktionen.
- - -
XIII 73
Zukunft/Quine:
XIII 74
Frage: sind Sätze über die Zukunft weder wahr noch falsch (ohne Wahrheitswert) bis die Sache entschieden ist?
Aristoteles: pro. Das wird auch heute noch von einigen Theologen unterstützt.
Zukunft/Theologie: wenn ein Satz über die Zukunft heute schon wahr ist, muss Gott ihn wissen, dann folgt daraus aber auch der Determinismus. Das ist aber eine andere Art von Determinismus als der, der unter „Willensfreiheit besprochen wurde.
Problem: dann können Menschen nicht mehr frei handeln und freies Handeln ist eine Voraussetzung für Lob und Tadel, Sünde und Gnade.
Quine: ich hoffe, der Leser ist von meiner Darstellung des Arguments nicht überzeugt.
Voraussage/Vorhersage/Zukunft/Aussage/Lösung/Quine: These: Aussagen über die Zukunft sind wahr oder falsch wenn sie ausgesagt werden, wie kapriziös oder unbegründet sie auch sein mögen.
Vorteil: nur wenn wir das akzeptieren, können wir Zeit und Raum auf einer Stufe behandeln. Nämlich Zeit als 4. Dimension.
Ethik/Moral/Zeit/Zukunft/Quine: auch für die moralische Diskussion erhalten wir daraus Vorteile: Bsp
Dilemma: a) Umweltschutz kommt den Menschen wie den noch Ungeborenen zugute,
b) Geburtenkontrolle kommt der Umwelt zugute. Damit leugnen wir aber die Rechte von Ungeborenen.
Vierdimensionalismus/Zukunft/Vergangenheit/Lösung/Quine: These zukünftige und vergangene Gegenstände und Leute sind genauso real wie gegenwärtige.
XIII 75
Zeitlos: zeitlos gesprochen sind Ungeborene genauso real und ihre Interessen sind genauso zu respektieren.
Geburtenkontrolle: Leute, die wegen ihr niemals geboren werden, sind eine Fiktion. Solche Leute gibt es nicht, auch nicht zeitlos! Ethik/Moral/Zukunft/Nichtexistenz/Quine: damit wird durch die Geburtenkontrolle auch niemandes Recht verletzt.
Vierdimensionalismus/Möglichkeiten/Mögliche Gegenstände/Possibilia/Quine: der Vierdimensionalismus schafft einen Platz an der Sonne für alle zukünftigen Aktualitäten, wie unvorhersehbar auch immer, aber keinen Trost oder Hilfe für bloße Möglichkeiten.
Aktual/Possibilia/Quine: die Rechte der Nichtaktualisierten sind kontingent auf ihrer Aktualisierung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Quine I
W.V.O. Quine
Wort und Gegenstand Stuttgart 1980

Quine II
W.V.O. Quine
Theorien und Dinge Frankfurt 1985

Quine III
W.V.O. Quine
Grundzüge der Logik Frankfurt 1978

Quine V
W.V.O. Quine
Die Wurzeln der Referenz Frankfurt 1989

Quine VI
W.V.O. Quine
Unterwegs zur Wahrheit Paderborn 1995

Quine VII
W.V.O. Quine
From a logical point of view Cambridge, Mass. 1953

Quine VII (a)
W. V. A. Quine
On what there is
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (b)
W. V. A. Quine
Two dogmas of empiricism
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (c)
W. V. A. Quine
The problem of meaning in linguistics
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (d)
W. V. A. Quine
Identity, ostension and hypostasis
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (e)
W. V. A. Quine
New foundations for mathematical logic
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (f)
W. V. A. Quine
Logic and the reification of universals
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (g)
W. V. A. Quine
Notes on the theory of reference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (h)
W. V. A. Quine
Reference and modality
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VII (i)
W. V. A. Quine
Meaning and existential inference
In
From a Logical Point of View, Cambridge, MA 1953

Quine VIII
W.V.O. Quine
Bezeichnung und Referenz
In
Zur Philosophie der idealen Sprache, J. Sinnreich (Hg) München 1982

Quine IX
W.V.O. Quine
Mengenlehre und ihre Logik Wiesbaden 1967

Quine X
W.V.O. Quine
Philosophie der Logik Bamberg 2005

Quine XII
W.V.O. Quine
Ontologische Relativität Frankfurt 2003

Quine XIII
Willard Van Orman Quine
Quiddities Cambridge/London 1987

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