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Tragik: Tragik bezieht sich auf eine Art von Drama oder Ereignis, das von einem ausweglosen Konflikt bestimmt ist, der zu einem verhängnisvollen Ende führt. Tragik findet sich sowohl in der Literatur, insbesondere in der Tragödie, als auch im wirklichen Leben. Siehe auch Katharsis.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Tragik – Lexikon der Argumente

I 133
Tragik/Tragödie/Gadamer: [Das Tragische ist] ein Grundphänomen, eine
I 134
Sinnfigur, die durchaus nicht nur in der Tragödie, dem tragischen Kunstwerk im engeren Sinne, vorliegt, sondern auch in anderen Kunstgattungen, vor allem im Epos ihren Ort haben kann. Ja, es ist überhaupt nicht ein spezifisch künstlerisches Phänomen, sofern es auch im Leben begegnet. Aus
diesem Grunde wird von neueren Forschern (Richard Hamann(1), Max Scheler(2)) das Tragische geradezu als ein außerästhetisches Moment angesehen. Es handle sich hier um ein ethisch-metaphysisches Phänomen, das nur von außen in den Bereich der ästhetischen Problematik eingreife.
Nachdem uns aber der Begriff des Ästhetischen seine Fragwürdigkeit enthüllt hat, müssen wir uns umgekehrt fragen, ob nicht das Tragische vielmehr ein ästhetisches Grundphänomen ist. Das Sein des Ästhetischen war uns als Spiel und Darstellung sichtbar geworden. So dürfen wir auch die
Theorie des tragischen Spiels, die Poetik der Tragödie, nach dem Wesen des Tragischen fragen.
>Tragik/Aristoteles
, >Furcht/Aristoteles, >Mitleid/Aristoteles, >Katharsis/Aristoteles, >Affirmation/Gadamer.

1. Richard Hamann, Ästhetik, S. 97: »Das Tragische hat also mit Ästhetik nichts zu
tun«;
2. Max Scheler, Vom Umsturz der Werte‘, „Zum Phänomen des Tragischen“: »Auch ob
das Tragische ein wesentlich „ästhetisches Phänomen sei, ist zweifelhaft. « Zur Prägung
des Begriffs „Tragödie“ vgl. E. Staiger, Die Kunst der Interpretation, S. 132ff.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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