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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Christentum über Sprache - Lexikon der Argumente
Gadamer I 422 Sprache/Christentum/Gadamer:: Es gibt (...) einen Gedanken, der kein griechischer Gedanke ist und der dem Sein der Sprache besser gerecht wird (Vgl. >Denken und Sprache/Antike Philosophie), so dass die Sprachvergessenheit des abendländischen Denkens keine vollständige werden kann. Es ist der christliche Gedanke der >Inkarnation. Inkarnation ist offenbar nicht Einkörperung. I 423 Gadamer: [Die Inkarnation hängt mit dem] Problem des Wortes aufs engste zusammen. Die Ausdeutung des Geheimnisses der Trinität, wohl die wichtigste Aufgabe, die dem Denken des christlichen Mittelalters gestellt war, lehnt sich schon bei den Vätern und schließlich in systematischer Durchbildung des Augustinismus in der Hochscholastik an das menschliche Verhältnis von Sprechen und Denken an. Die Dogmatik folgt damit vor allem dem Prolog des Johannes-Evangeliums, und so sehr es griechische Denkmittel sind, mit denen sie ihre eigene theologische Aufgabe zu lösen sucht, so gewinnt doch das philosophische Denken durch sie eine dem griechischen Denken verschlossene Dimension. Wenn das Wort Fleisch wird und erst in dieser Inkarnation die Wirklichkeit des Geistes sich vollendet, so wird damit der Logos aus seiner Spiritualität, die zugleich seine kosmische Potentialität bedeutet, befreit. Die Einmaligkeit des Erlösungsgeschehens führt den Einzug des geschichtlichen Wesens in das abendländische Denken herauf und lässt auch das Phänomen der Sprache aus seiner Versenkung in die Idealität des Sinnes heraustreten und sich dem philosophischen Nachdenken darbieten. Denn im Unterschied zum griechischen Logos gilt: das Wort ist reines Geschehen (verbum proprie dicitur personaliter tantum).(1) Gewiss ist dabei die menschliche Sprache nur indirekt zum Gegenstand der Besinnung erhoben. Es soll ja nur am Gegenbild des menschlichen Wortes das theologische Problem des Wortes, des verbum dei, nämlich die Einheit von Gottvater und Gottsohn heraustreten. Aber gerade das ist für uns das entscheidend Wichtige, dass das Mysterium dieser Einheit am Phänomen der Sprache seine Spiegelung hat. >Sprache/Gadamer, >Wort/Antike Philosophie. So versucht man anfangs, von dem stoischen Begriff des inneren und des äußeren Logos (logos endiathetos - prophorikos) Gebrauch zu machen.(2) Diese Unterscheidung sollte ursprünglich das stoische Weltprinzip des Logos von der Äußerlichkeit des bloßen Nachsprechens abheben.(3) Für den christlichen Offenbahrungsglauben wird nun sogleich die umgekehrte Richtung von positiver Bedeutung. Die Analogie von innerem und äußerem Wort, das Lautwerden des Wortes in der vox, gewinnt jetzt einen exemplarischen Wert. >Wort/Gadamer, >Wort/Antike Philosophie, >Schöpfungsmythos/Gadamer. 1. Thomas I. qu 34 2. Ich beziehe mich im folgenden auf den unterrichtenden Artikel "Verbe" 1m Dictionnaire de Théologie catholique, sowie auf Lebreton, Histoire du dogme de la Trinité. 3. Die Papageien: Sext. adv. math. V Ill, 275._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Christentum
Gadamer I Hans-Georg Gadamer Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010 Gadamer II H. G. Gadamer Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977 |