Philosophie Lexikon der Argumente

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Sprache, Philosophie: eine Menge von zu einem Zeitpunkt fixierten lautlichen oder schriftlich kodierten Formen zum Austausch von Informationen bzw. von Unterscheidungen innerhalb einer Gemeinschaft, deren Mitglieder in der Lage sind, diese Formen als Zeichen oder Symbole zu erkennen und zu interpretieren. Im weiteren Sinn auch Zeichensysteme, die von Maschinen verarbeitet werden können. Siehe auch Kommunikation, Sprachregeln, Bedeutung, Bedeutungswandel, Information, Zeichen, Symbole, Wörter, Sätze, Syntax, Semantik, Grammatik, Pragmatik, Übersetzung, Interpretation, Radikale Interpretation, Unbestimmtheit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Nominalismus über Sprache - Lexikon der Argumente

Gadamer I 439
Sprache/Wesen/Nominalismus/Gadamer: (...) mit der nominalistischen Auflösung der klassischen Wesenslogik [tritt] auch das Problem der Sprache in ein neues Stadium. Nun ist auf einmal von
positiver Bedeutung, dass man die Dinge in verschiedener Weise (wenn auch nicht in beliebiger) auf ihre Übereinstimmung und ihren Unterschied hin artikulieren kann. Wenn das Verhältnis von Gattung und Art nicht nur aus der Natur der Dinge - am Vorbild der „echten“ Arten im Selbstaufbau der lebendigen Natur - legitimiert werden kann, sondern auch in anderer Weise in Bezug auf den Menschen und seine namengebende Hoheit, dann lassen die historisch gewachsenen Sprachen, ihre Bedeutungsgeschichte wie ihre Grammatik und Syntax, sich als Variationsformen einer Logik der Erfahrung, einer natürlichen, d. h. geschichtlichen Erfahrung (die selbst noch die
übernatürliche einschließt) verstehen.
Die Aufgliederung der Wörter und Sachen, die eine jede Sprache auf ihre eigene Weise vornimmt, stellt überall eine erste natürliche Begriffsbildung dar, die sehr weit von dem System der wissenschaftlichen Begriffsbildung entfernt ist. Sie folgt ganz und gar dem menschlichen Aspekt der Dinge, dem System seiner Bedürfnisse und seiner Interessen. Was für eine Sprachgemeinschaft wesentlich an einer Sache ist, das kann sie mit anderen, im übrigen vielleicht ganz andersartigen, Sachen einer einheitlichen Benennung
Gadamer I 440
zuordnen, wenn sie nur alle die gleiche, ihr wesentliche Seite besitzen. Die Namengebung (impositio nominis) entspricht keineswegs den Wesensbegriffen der Wissenschaft und ihrem klassifikatorischen System von Gattung und Art. Vielmehr sind es, an diesem gemessen, sehr oft Akzidenzien, von denen die Allgemeinbedeutung eines Wortes sich ableitet. Vgl. >Sprache/Renaissance
, >Sprache/Mittelalter.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Nominalismus

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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