Philosophie Lexikon der Argumente

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Spekulative Philosophie: Spekulative Philosophie, wie sie Hegel verstand, ist eine Denkweise, die versucht, die innere Natur der Wirklichkeit als Ganzes zu erfassen. Sie tut dies, indem sie die Begriffe und Kategorien untersucht, die wir verwenden, um die Welt zu verstehen, und zeigt, wie sie miteinander verbunden sind. Siehe auch Dialektik, Philosophie, Begriffe, Kategorien, Methode, Hermeneutik, Verstehen, Wirklichkeit, Ganzes.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Spekulative Philosophie – Lexikon der Argumente

I 469
Spekulation/Gadamer: Im Anschluss an einen bei Hegel nachweisbaren Sprachgebrauch nennen wir das Gemeinsame zwischen der metaphysischen und der hermeneutischen Dialektik das Spekulative.(1) Spekulativ heißt hier das Verhältnis des Spiegelns.
I 470
Das eigentliche Mysterium der Spiegelung ist (...) die Ungreifbarkeit des Bildes, das Schwebende der reinen Wiedergabe. Wenn wir nun das Wort »spekulativ( gebrauchen, so wie die Philosophie um 1800 es geprägt hat, z. B, jemanden einen spekulativen Kopf nennen oder einen Gedanken sehr spekulativ finden, so liegt diesem Wortgebrauch der Gedanke der Spiegelung zugrunde. Spekulativ bedeutet nämlich den Gegensatz zum Dogmatismus der alltäglichen Erfahrung. Spekulativ ist jemand, der sich nicht unmittelbar der Handfestigkeit der Erscheinungen oder dem Gemeinten in seiner fixen Bestimmtheit überlässt, sondern zu reflektieren weiß - hegelisch gesprochen: wer das Ansich als ein Fürmich erkennt.
Spekulation statt Prädikation: (...) ein Gedanke ist spekulativ, wenn sich das in ihm ausgesagte
Verhältnis nicht als die eindeutige Zusprechung einer Bestimmung zu einem Subjekt, einer Eigenschaft zu seinem gegebenen Ding denken lässt, sondern als ein Spiegelverhältnis gedacht werden muss, in dem das Spiegeln selber nichts als die reine Erscheinung des Gespiegelten ist, wie das Eine das Eine des Anderen und das Andere das Andere des Einen ist.
>Spekulation/Hegel
, vgl. >Prädikation.


1. Vgl. für diese Herleitung des Wortes von speculum etwa Thomas Aqu. S. th. Il, 2, qu 180 art. 3 und die geistreiche Illustration des spekulativen Gegensatzes( bei Schelling, Bruno (I, IV, 237):»Denke dir den Gegenstand und das vom Spiegel zurückgeworfene Bild des Gegenstandes.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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