Philosophie Lexikon der ArgumenteHome | |||
| |||
Marsilius von Padua: Marsilius von Padua (ca. 1270 - ca. 1342) war ein italienischer Gelehrter. Sein Hauptwerk ist Defensor pacis (Verteidiger des Friedens), geschrieben zwischen 1320 und 1324. In diesem Werk vertrat Marsilius die Auffassung, dass der weltliche Staat von der Kirche unabhängig ist und dass das Volk die letzte Quelle der politischen Autorität ist._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
---|---|---|---|
Otfried Höffe über Marsilius von Padua – Lexikon der Argumente
Höffe I 174 Marsilius/Höffe: Die erste Staatstheorie, die in einem umfassenden Sinn modernen Charakter hat, da sie den am Jenseits orientierten «politischen Augustinismus» vollständig überwindet, stammt nicht aus der Neuzeit, sondern dem frühen 14. Jahrhundert, aus der Feder von Marsilius aus Padua, eigentlich Marsilio dei Meinardini. In seinem Hauptwerk Verteidiger des Friedens (Defensor Pacis, 1324) begründet Marsilius die für die Menschen erforderliche politische Ordnung mitsamt ihrer Herrschaft so gut wie rein säkular. Die politische Gemeinschaft wird (...) wie in Ciceros Vom Gemeinwesen zur Sache der Bürger, die Religionsgemeinschaft hingegen, die Kirche, zur Sache der Gläubigen. Und die kirchenpolitisch höchste Entscheidungsinstanz liegt nicht beim Papst, sondern bei der repräsentativen Versammlung der Gläubigen, einem Konzil (sog. Konziliarismus). Weltliche Herrschaft/MarsiliusVsPapismus: In einer Klarheit und Schärfe, die vorher unbekannt waren, vom jüngeren Zeitgenossen Wilhelm von Ockham nicht geteilt, vielmehr erst in der Reformationszeit wieder vertreten werden, lehnt Marsilius nicht nur den vielfachen Machtmissbrauch des Papstes, sondern weit grundlegender all seine weltlichen Machtansprüche und die ihnen zugrunde liegende Lehre der zwei Gewalten ab. >Staat/Marsilius, >Herrschaft/Marsilius._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Höffe I Otfried Höffe Geschichte des politischen Denkens München 2016 |