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Völkerbund: Der Völkerbund war eine internationale Organisation, die im Anschluss an die Pariser Friedenskonferenz zur Beendigung des Ersten Weltkriegs gegründet wurde. Er war die erste weltweite zwischenstaatliche Organisation, deren Hauptaufgabe darin bestand, den Weltfrieden zu erhalten. Siehe auch Internationales Recht.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J.-J. Rousseau über Völkerbund – Lexikon der Argumente

Höffe I 280
Völkerbund/Rousseau/Höffe: In Form einer kommentierenden Paraphrase von Saint-Pierre(1) befasst sich Rousseau im Auszug mit den Ursachen des in Europa vorherrschenden Kriegszustandes, eines Naturzustandes zwischen den Staaten, der nur durch einen Bund (confédération) aufgehoben werden kann und für den es schon griechische, römische und gallische Vorbilder gebe. Er hebt als Gemeinsamkeiten Europas das Römische Reich, staatliche Institutionen und Gesetze, mit besonderem Nachdruck das Christentum, aber auch topographische Gemeinsamkeiten hervor.
Europa: [Rousseau] beschreibt das europäische Staatensystem
Höffe I 281
als ein unruhig stabiles Gleichgewicht, das ohne Zuhilfenahme einer politischen Kunst nicht zu überwinden ist. In einer Zwischenbilanz hält Rousseau drei seines Erachtens unbestreitbare Wahrheiten fest: dass zwischen allen Völkern Europas, «die Türken ausgenommen», enge, wenn auch unvollkommene Verbindungen bestehen; dass die Unvollkommenheit zum gegenwärtigen Elend beiträgt, es aber auch zu überwinden erlaubt.
Friedensordnung: [Sie hält] Rousseau für vernunftgeboten (...) fünf Aufgabenbereiche(...) , unter anderem, dass die vertragschließenden und stimmberechtigten Souveräne einzeln aufzulisten und deren Besitz und Regierungsgewalt zu garantieren sind und wie man gegen einen Vertragsbruch vorzugehen hat.
Vorteile: Zu ihnen gehören eine völlige und fortdauernde, «ewige» Sicherheit, eine dauerhafte Freiheit und Sicherheit des europäischen und weltweiten Handels, ein Fortschritt der Reichtümer der Staaten und all die Einrichtungen, die «die öffentlichen Ressourcen und das Glück der Völker
vermehren».
Gesellschaftsvertrag: Trotz dieses klaren Bekenntnisses zu einer dauerhaften Friedensordnung
blendet Rousseau im Gesellschaftsvertrag das Thema völlig aus. Die dem Ideal des Gesellschaftsvertrags verpflichteten Staaten leben schon von sich aus mit den Nachbarn im Frieden.
Denn sie Sind nicht bloß klein, sondern auch genügsam und defensiv. Die Frage aber, wie sie sich gegen offensive Nachbarn verhalten sollen, wirft Rousseau nicht auf.
>Gesellschaftsvertrag.

1. Abbé Castel de Saint-Pierres Planfür einen ewigen Frieden in Europa (Projet pour rendre la paix perpétuelle en Europe, 1—11: 1713, Ill: 1717), verfasst Rousseau einen längeren Auszug (Extrait), den er im selben Jahr 1756 um ein kürzeres Urteil über den ewigen Frieden (Jugement sur la paix perpétuelle) ergänzt (...).


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Rousseau I
J. J. Rousseau
The Confessions 1953

Höffe I
Otfried Höffe
Geschichte des politischen Denkens München 2016

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