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Werte: Werte sind grundlegende Überzeugungen, die das Verhalten leiten und Prinzipien darstellen, an denen der Einzelne festhält und die seine Entscheidungen und seine Einstellung zu sich selbst, zu anderen und der Welt beeinflussen. Siehe auch Überzeugungen, Verhalten, Individuen, Gemeinschaft, Normen, Prinzipien, Entscheidungen, Entscheidungsprozesse, Entscheidungstheorie.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Relativismus über Werte - Lexikon der Argumente

Gaus I 134
Werte/Relativismus/Kekes: Relativisten betrachten die Vielfalt der Werte als real: Es gibt viele Werte und es gibt viele Möglichkeiten, sie zu kombinieren und einzuordnen. Es gibt keinen universellen und objektiven Standard, an den man sich bei der Lösung von Meinungsverschiedenheiten über die Identität und die vergleichende Bedeutung von Werten wenden könnte. Eine gute Gesellschaft erfordert jedoch einen gewissen Konsens darüber, was als Möglichkeit akzeptiert wird und was über die Grenzen hinausgeht. Die politischen Regelungen einer guten Gesellschaft spiegeln diesen Konsens wider, und die Regelungen ändern sich mit dem Konsens. Was als Wert zählt und wie wichtig er ist, hängt dann, so die Relativisten, vom Konsens einer Gesellschaft ab. Ein Wert ist das, was in einem bestimmten Kontext bewertet wird; alle Werte sind daher kontextabhängig.
Ultimative Rechtfertigung: Der ultimative Reiz der Relativisten besteht darin, auf ihre Arrangements hinzuweisen und zu sagen: Das ist es, was wir hier tun.
Fideismus: So wie der Absolutismus natürlich mit einer rationalistischen Orientierung verbunden ist, so wird der Relativismus gerne mit dem Fideismus kombiniert. Wenn es in der Realität keine erkennbare moralische Ordnung gibt, dann ist der Glaube, der sich in einer Gesellschaft durchgesetzt hat, die beste Richtschnur für ein gutes Leben und für die politischen Arrangements, die es fördern. Aber der Glaube einer Gesellschaft unterscheidet sich vom Glauben einer anderen. Es ist daher nur zu erwarten, dass sich das gute Leben und die politischen Arrangements entsprechend unterscheiden.
VsRelativismus: Der Relativismus scheint die Gefahren des Dogmatismus und der Unterdrückung zu vermeiden, die den Absolutismus so oft verschlingen, aber er tut es nicht. Der Relativismus ist nicht weniger anfällig für Dogmatismus und Unterdrückung als der Absolutismus. Aus der Tatsache, dass die politischen Arrangements der relativistischen Gesellschaft nach außen hin nicht als bindend angesehen werden, folgt nichts über die Art und Weise, in der sie nach innen gehalten werden.
Vgl. >Absolutismus/Kekes
, >Konservatismus/Kekes, >Werte/Konservatismus.

Kekes, John 2004. „Conservtive Theories“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Relativismus

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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