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Pluralismus: Pluralismus ist die Ansicht, dass sich die Gesellschaft aus einer Vielzahl konkurrierender Gruppen und Interessen zusammensetzt und dass keine einzelne Gruppe oder Ideologie einen dominierenden Einfluss haben sollte. Pluralisten glauben, dass Vielfalt eine Stärke ist und zu besseren Entscheidungen und sozialen Ergebnissen führt. Siehe auch Gesellschaft, Gemeinschaft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Fred D’Agostino über Pluralismus – Lexikon der Argumente

Pluralismus/Diversität/D'Agostino: Diversität (...) ist ein bekanntes Phänomen, von einiger potentieller Relevanz für die politische Theorie und Praxis. Pluralismus hingegen ist verkörpert in Thesen und Argumenten zu diesem Phänomen. >Diversität/D'Agostino.
A. Schwacher Pluralismus.
Auf der allgemeinsten Ebene ist Pluralismus einfach die Behauptung, dass die Tatsache der Diversität als von grundlegender ethisch-politischer Bedeutung anerkannt werden muss, oder pointierter, wie George Crowder es ausdrückte, dass "eine solche Diversität wünschenswert ist" (1994(1):293). Insbesondere kann nach dem Pluralismus nicht davon ausgegangen werden, dass Diversität in allen Fällen legitimerweise beseitigt werden kann - dass sie z. B. immer korrigierbare epistemische oder motivationale Mängel widerspiegelt. Wenn die Diversität der Bewertungen Schwierigkeiten für individuelle oder kollektive Entscheidungen mit sich bringt, dann müssen diese Schwierigkeiten dem Pluralismus zufolge zumindest in einigen Fällen unter Bedingungen angegangen werden, die die Bedeutung der Diversität, die sie hervorbringt, anerkennen.
VsMonismus: Der Pluralismus steht in diesem Sinne im Gegensatz zum evaluativen Monismus, der im Gegenteil meint, dass die Schwierigkeiten bei der Wahl, die sich aus der scheinbaren Diversität der Bewertungen ergeben, gerade durch die Beseitigung der Diversität beseitigt werden sollen. >Pluralismus/Politische Philosophie, >Inkommensurabilität/Politische Philosophie, >Pluralismus/Rawls.
Gaus I 241
B. Starker Pluralismus.
Berlin: Wir könnten stattdessen glauben, und wie Isaiah Berlin einflussreich behauptete, dass die Diversität der Bewertungen empirisch eine tiefe und objektive Tatsache über Werte an sich widerspiegelt, und nicht über die Grenzen des menschlichen Denkens über sie, wie tiefgreifend sie auch sein mögen. Wir könnten, wie John Gray es formulierte, behaupten, dass es viele solcher Werte gibt, (dass) sie oft miteinander in Konflikt geraten und in einem einzigen Menschen oder einer einzigen Gesellschaft nicht vereinigt werden können, und dass es in vielen solcher Konflikte keinen übergreifenden Standard gibt, durch den die konkurrierenden Ansprüche solcher ultimativen Werte rational schiedsfähig sind. (1993(2): 65)
D'Agostino: Hier wird der Monismus nicht aus "praktischen" Gründen abgelehnt, wie in Rawls' schwacher Version des Pluralismus, sondern auf der Grundlage eben dieser "strittigen philosophischen Thesen" (...). >Pluralismus/Berlin, >Pluralismus/Rawls.


1. Crowder, George (1994) 'Pluralism and liberalism'. Political Studies, 42: 293-305.
2. Gray, John (1993) Post-Liberalism. New York: Routledge.

D’Agostino, Fred 2004. „Pluralism and Liberalism“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
D’Agostino, Fred

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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