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Herrschaft/Führung/Regieren: Unter Herrschaft oder Governance versteht man den Prozess der Entscheidungsfindung und -durchsetzung in einer Organisation oder Gesellschaft. Es ist das System, durch das Macht ausgeübt und kontrolliert wird. Herrschaft umfasst die Regeln, Prozesse und Institutionen, die die Entscheidungsfindung steuern. Siehe auch Regierung, Gemeinschaft, Gesellschaft, Politik, Institutionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Zenon von Kition über Herrschaft - Lexikon der Argumente

Gaus I 315
Herrschaft/Zenon von Kition/Stoizismus/Keyt/Miller: Der erste Stoiker, Zenon von Kition (335-263 v. Chr.), der behauptete, ein Anhänger von Diogenes zu sein, schrieb in seiner Republik: "Wir sollten alle Menschen als unsere Mitbürger und Ortsansässigen betrachten, und es sollte eine Art des Lebens und der Ordnung geben, wie die einer Herde, die zusammen weidet und von einem gemeinsamen Gesetz genährt wird" (Plutarch, LA 329a).
>Herrschaft/Zenon von Kition
.
Vgl. >Anarchismus/Diogenes von Sinope.
Wie Diogenes stellte Zenon die Konventionen in Frage, indem er behauptete, dass "Männer und Frauen die gleiche Kleidung tragen und keinen Teil des Körpers vollständig bedecken sollten" (D. L. VII.33); und sein Anhänger Chrysippus (ca. 280-207 v. Chr.) behauptete, "dass der Geschlechtsverkehr mit Müttern oder Töchtern oder Schwestern und der Verzehr bestimmter Nahrungsmittel ohne Grund diskreditiert worden seien" (Plutarch, CS 1044f-1045a).
Römisches Reich: Ironischerweise für eine Philosophie, die von Diogenes abstammt, wurde der Stoizismus durch seine Popularisierung durch Cicero (106-43 v. Chr.), Seneca (ca. 1-65 n. Chr.), Epiktet (ca. 55-135 n. Chr.) und den Kaiser Marcus Aurelius (121-180 n. Chr.) zur de facto offiziellen Philosophie des Römischen Reiches. Diese späteren Stoiker entwickelten Zenons Idee, dass alle Menschen von einem "Gewohnheitsrecht" regiert werden.
Marcus Aurelius erläutert einen expliziteren Begriff des Naturrechts, das gemeine Gesetz, das die kosmische Polis regiert (Med. III.11, IV.4, VII.9). In Anlehnung an Cicero dachte er, dass der stoische Grundsatz, dass das Naturrecht die Herrschaft der Vernunft ist, Rom als Agent der Vernunft rechtfertigt, den Barbaren sein Imperium aufzuzwingen. Obwohl die späteren Stoiker Diogenes überschwänglich lobten, untergruben sie seinen Anarchismus, wie das folgende Argument von Marcus Aurelius deutlich macht: "Das ist vorteilhaft für jeden Menschen, das seiner Verfassung und Natur entspricht. Aber meine Natur ist rational und politisch."

D.L. Diogenes Laertius: Leben und Meinungen berühmter Philosophen

Keyt, David and Miller, Fred D. jr. 2004. „Ancient Greek Political Thought“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Zenon von Kition

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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