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Metapher: Die Übertragung eines sprachlichen Ausdrucks in einen anderen Zusammenhang als den, in dem er erwartet wurde. Die Erwartung ergibt sich aus der Häufigkeit von bisherigen Verwendungen in bestimmten Kontexten. Durch die Übertragung wird ein Ausdruck, der eigentlich an der Stelle in der Rede erwartet wurde, ersetzt. Bedingung für die Ersetzung ist eine gewisse Ähnlichkeit zwischen den Merkmalen von altem und neuem Ausdruck, die für das Verständnis erforderlich ist. Die Unwahrscheinlichkeit des Auftretens des neuen Ausdrucks ist eine Bedingung für die rhetorische Wirkung der Metapher. _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Aristoteles über Metaphern - Lexikon der Argumente
Ricoeur II 47 Metapher/Aristoteles/Ricoeur: (...) In der Poetik des Aristoteles lesen wir, dass eine Metapher "die Anwendung eines Namens, der zu etwas anderem gehört, ist. Die Übertragung geschieht auf ein Ding, von der Gattung auf die Art, von der Art zur Gattung, von Art zu Art oder proportional".(1) Seine Rhetorik nimmt diese Definition als vorgegeben hin und fügt lediglich eine Randbemerkung bezüglich der Verwendung von Vergleichsbildern hinzu, die als eine besondere Form der Proportionsmetapher charakterisiert werden, in der der Vergleich explizit durch einen Vergleichsbegriff wie "ist wie" gekennzeichnet wird. Der Vergleich ist mit anderen Worten eine erweiterte Form der Ricoeur I 48 Metapher. Cicero und Quintilian kehrten dieses Modell später um und sagten, eine Metapher sei lediglich ein verkürzter Vergleich. >Metapher/Ricoeur. RicoeurVsAristoteles: [Wir werden eine] Revision benötigen (...), die das Problem der Metapher von der Semantik des Wortes auf die Semantik des Satzes verlagert. 1. Aristoteles, Poetics, XXI, 4._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Ricoeur I Paul Ricoeur Die Interpretation. Ein Versuch über Freud Frankfurt/M. 1999 Ricoeur II Paul Ricoeur Interpretation theory: discourse and the surplus of meaning Fort Worth 1976 |