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Zwecke: Ein Zweck ist das, wofür etwas getan wird. Der Zweck ist nicht die Ursache für eine Handlung. Eine handelnde Person muss sich des Zwecks ihres Handelns bewusst sein. Siehe auch Ziele, Handlungen, Handlungstheorie, Intention, Rationalität, Ursachen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Aristoteles über Zwecke - Lexikon der Argumente

Gadamer I 326
Zweck/Mittel/Aristoteles/Gadamer: ((s) Hier geht es nur um das Zweck-Mittel-Verhältnis innerhalb der Diskussion um das sittliche Wissen).
[Es] zeigt sich eine grundsätzliche Modifikation des begrifflichen Verhältnisses von Mittel und Zweck, durch die sich das sittliche Wissen vom technischen Wissen unterscheidet. Es ist nicht nur so, dass das sittliche Wissen keinen bloß partikularen Zweck hat, sondern das richtig leben im ganzen betrifft - wogegen natürlich alles technische Wissen ein partikulares
ist und partikularen Zwecken dient. Es ist auch nicht nur so, dass das sittliche Wissen überall dort eintreten muss, wo technisches Wissen erwünscht wäre, aber nicht vorhanden ist. Das sittliche Wissen kann grundsätzlich nicht die Vorgängigkeit eines lehrbaren Wissens besitzen. Das Verhältnis von Mittel und Zweck ist hier nicht von der Art, dass die Kenntnis der rechten Mittel im voraus verfügbar gemacht werden könnte, und das deshalb, weil die Kenntnis des rechten Zwecks ebenso wenig bloßer Gegenstand eines Wissens ist. Es gibt keine vorgängige Bestimmtheit dessen, worauf das rechte Leben im ganzen gerichtet ist. Die aristotelischen Bestimmungen der Phronesis zeigen aus diesem Grunde ein bezeichnendes Schwanken, sofern dies Wissen bald mehr
dem Zwecke, bald mehr dem Mittel zum Zweck zugeordnet wird.(1) >Sittlichkeit/Aristoteles
, >Techne/Aristoteles, >Sich-Wissen/Aristoteles.


1. Aristoteles betont im allgemeinen, dass die phronesis es mit den Mitteln (ta pros to telos) zu tun habe und nicht mit dem telos. Es dürfte der Gegensatz zur platonischen Lehre von der Idee des Guten sein, der ihn das so hervorheben lässt. Aber dass die phronesis kein bloßes Vermögen der rechten Mittelwahl ist, sondern selbst eine sittliche Hexis, die das Telos mit sieht, auf das der Handelnde durch sein sittliches Sein gerichtet ist, geht aus ihrem systematischen Ort innerhalb der aristotelischen Ethik eindeutig hervor. Vgl. Eth. Nic. Z 10, 1142 b33; 1140 b 13; 1141 b 15.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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