Philosophie Lexikon der Argumente

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Person, Philosophie: Ein von anderen sich unterscheidendes denkendes und empfindendes Wesen. Im Verlauf der Philosophiegeschichte sind weitere Bestimmungen zu- oder abgesprochen worden, wie Rationalität, Autonomie, Nicht-besessen-werden-können. Während der Mensch und sein Körper altern, hat die Person keine zeitlichen Stadien. Siehe auch Individuum, Recht, Continuants, Identität.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Bernard Williams über Person – Lexikon der Argumente

Nozick II 29f
Selbst/Person/Selbstidentität/Identität/B. Williams: Bsp zwei Geschichten die uns zusammengenommen vor ein Rätsel stellen:
1. Fall: Eine Person tritt in einen neuen Körper ein, eigentlich tauschen zwei Personen ihre Körper aus - A-Körper-Person: (jetzt mit dem A-Körper verbunden): hat alle Erinnerungen, alles Wissen, Werte, Verhaltensweisen usw. der (früheren, kompletten) Person B - wenn A nach dem Wechseln wählen könnte, welchem Schmerzen zugefügt werden sollten, würde er den A-Körper dafür auswählen - denn er geht davon aus, dass er B bewohnt.
2. Fall: Jemand sagt ihnen, dass sie Schmerzen ertragen sollen . danach erfahren Sie, dass sie einen Wechsel ihrer psychologischen Verfassung durchmachen werden - sodass Sie den Charakter von jemand anderem besitzen werden. - Das ängstigt Sie, Sie wollen ihre Identität nicht verlieren und anschließend Schmerzen ertragen.
Frage: warum hatte die A-Person im ersten Fall nicht dieselben Befürchtungen? - warum ist Fall 1: Transfer einer Person in einen anderen Körper - und Fall 2: etwas, das einer bleibenden Person widerfährt? - Wieso spielen die Erinnerung im Fall 1 eine Rolle?
II 31
Unterschied 1/2: in 2 erwirbt B nicht die Erinnerungen von A.
Nozick II 29f
Identität/Person/Selbst/B. Williams: Bsp symmetrischer Fall: Außensicht: zwei Personen tauschen Körper, A ist jetzt im B-Körper und entscheidet, dass B (jetzt in seinem alten A-Körper) Schmerzen zugefügt werden sollen, statt ihm im neuen Körper - Innensicht (symmetrisch): Sie sollen Schmerzen zugefügt bekommen, das ängstigt Sie, vorher sollen sie einen anderen Charakter bekommen, das beängstigt Sie noch mehr - Sie wählen die Schmerzen für sich, um den Verlust der Person abzuwehren - andere Entscheidung, symmetrischer Fall - Problem: nichts außerhalb beeinflusst A's Aufgabe und Erwerb einer neuen Psyche.
Frage: wie können dann zwei Aufgaben und Erwerbe zu einem Tausch von Körpern führen?
Williams: These: körperliche Identität ist notwendige Bedingung für personale Identität.
II 31
Problem: was irgendwo anders geschieht, kann keine Auswirkung darauf haben, ob A weiterhin im A-Körper lebt.
Williams: These: Körperliche Identität ist eine notwendige Bedingung personaler Identität.
Nozick II 32
Identität/Person/Selbst/B. Williams:
1. Prinzip: Identität von etwas kann nicht davon abhängen, ob es ein anderes Ding irgendeiner Art gibt.
2. Prinzip: wenn es möglich ist, dass es ein anderes Ding gäbe, das die Identität verhinderte, dann gibt es gar keine Identität, selbst wenn dieses andere Ding nicht existierte.
NozickVsWilliams: beide Prinzipien sind falsch - Bsp Wiener Kreis löst sich auf - mehrere Nachfolgergruppen entstehen - dann ist die Identität abhängig von etwas, das woanders geschieht ((s) ob es mehrere Gruppen gibt.) - >"nächster Nachfolger"
, nN.
Nozick II 33
Identität/Zeit/nächster Nachfolger/NozikVsWilliams: doch Abhängigkeit von Existenz anderer Dinge: ob sich eine Gruppe Wiener Kreis nennen kann, hängt davon ab, ob es andere Gruppen im Exil gibt - wenn zwei Dinge gleich nah am Original, gibt es keinen nächsten Nachfolger nN.
Identität in der Zeit: notwendige Bedingung: nN zu sein.
II 35
Wenn Gott kausal für Identität in der Zeit sorgte, müsste auch er entscheiden, wie die Faktoren gewichtet werden sollten.
>Schiff des Theseus.
II 40
Es kann sein, dass der nN nicht nah genug ist.
II 41
Ein zufällig entstandene Kopie ist kein nN (wegen fehlender Kausalität) - wir könnten den zweiten ohne den ersten haben.
II 45
Identität in der Zeit/Problem: Überlappen.
>Überlappung, >Identität, >Personale Identität, >Kontinuität,
>Veränderung.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

WilliamsB I
Bernard Williams
Ethics and the Limits of Philosophy London 2011

WilliamsM I
Michael Williams
Problems of Knowledge: A Critical Introduction to Epistemology Oxford 2001

WilliamsM II
Michael Williams
"Do We (Epistemologists) Need A Theory of Truth?", Philosophical Topics, 14 (1986) pp. 223-42
In
Theories of Truth, Paul Horwich Aldershot 1994

No I
R. Nozick
Philosophical Explanations Oxford 1981

No II
R., Nozick
The Nature of Rationality 1994

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