Philosophie Lexikon der Argumente

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Metaphysik: eine Theorie, die den Anspruch hat, jenseits unseres verfügbaren Wissens Fragen zu stellen und Antworten zu geben. Gegen die Metaphysik wird eingewendet, dass selbst für das Stellen von Fragen ein Wissen über die Bedeutungen der verwendeten Wörter erforderlich ist. Dieses Wissen ist nicht gegeben, wenn Erfahrungen oder zumindest Theorien die diese Begriffe verwenden, nicht verfügbar sind. Siehe auch Essentialismus, metaphysische Möglichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Rüdiger Bubner über Metaphysik – Lexikon der Argumente

I 19
Metaphysik/Bubner: ihr Höhepunkt bei Hegel (nach Kants Verwerfung) verkündete die Wiederaufnahme des antiken Projekts. Erneuerung der Metaphysik.
Provokation: dass sie nicht in Gegensatz zur Wissenschaft, sondern als notwendige Vervollkommnung zu sehen sei.

I 134
Metaphysik/Heidegger: Woher kommt sie? (Heidegger VsMetaphysik).
BubnerVsHeidegger: die Frage widerspricht einer philosophia perennis, die die ewigen Fragen verwaltet.
Woher kommt das Bedürfnis, so offenkundig leere Fragen wie die nach dem Sein schlechthin, zu thematisieren?

Metaphysik/Bubner: 1. These sie war keineswegs ein ewiger Begleiter der Menschheit, sondern hat sich als Aufgabe der Philosophie herausgebildet angesichts besonderer Erfahrungen.
Die ältesten Dokumente der Philosophie sind einerseits so tiefsinnig andererseits so unspezifisch, dass das Etikett Metaphysik nicht darauf passt.
Metaphysik/Antike: erstmals bei Platon genannt. Die Vorsokratiker scheitern seiner Meinung nach vor der Aufgabe wirklichen Begreifens. so entsteht Metaphysik.
Metaphysik/Bubner: Krise bei Descartes und Kant.
I 136
Skepsis/Antike/Bubner: bedeutete ursprünglich nur genaue Prüfung und Urteilsenthaltung (>Epoché)!
Metaphysik/Bubner: als oberste Erkenntnis aus Kräften reiner Vernunft kann sie gar nicht anders als dogmatisch verfahren.
So ist Skepsis der natürliche Feind der Metaphysik.
I 144
Metaphysik/Bubner: 3. These die transzendentale Revolution Kants entspringt nicht einem genialen Einfall, sondern der Erfahrung mit dem Misslingen der Metaphysik in ihrer bisherigen Geschichte, sie dient der Beseitigung dieses Mangels und der Einsicht in die Leistungsfähigkeit der Vernunft selber.
I 149
Metaphysik/Bubner: 4. These auch den Beginn der Metaphysik leitet eine Erfahrung, welche die neue Disziplin auf den Weg bringt Es ist dies freilich keine Erfahrung mit der Metaphysik, sondern eine ursprüngliche Erfahrung, die das Wissen mit sich macht, wenn es in Verfolgung seiner Intention seine Mängel diagnostiziert. So realisiert die Metaphysik ein Urinteresse jeglichen Wissens.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Bu I
R. Bubner
Antike Themen und ihre moderne Verwandlung Frankfurt 1992

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