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Regeln, Philosophie: Beschränkungen eines Auswahlbereichs von Möglichkeiten für Subjekte, Gemeinschaften oder Funktionsträger bzw. allgemein für handelnde Individuen oder Gruppen. Regeln können implizit oder explizit sein und durch Verordnung oder durch gemeinsames Entwickeln gleichberechtigter Teilnehmer z.B. in einem Diskurs etabliert werden. In einem anderen Sinn können Regeln als tatsächliche Regelmäßigkeiten verstanden werden, die durch Beobachtung entdeckt werden können. Diese Regeln können nicht nur im Handeln sondern auch in der Beschaffenheit von Gegenständen wie sprachlichen Strukturen entdeckt werden. Siehe auch Normen, Werte, Regelfolgen, Privatsprache, Sprachregeln, Diskurs, Ethik, Moral, Kognitivismus, Intuitionismus, Gesellschaft, Praxis._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Stanley Cavell über Regeln – Lexikon der Argumente
II 184 Regeln/Cavell: haben entgegen einer weit verbreiteten Vorstellung nicht immer etwas mit Befehlen zu tun. These: es gibt eine Komplementarität von Regeln und Feststellungen. II 185 Man kann eine tatsächliche Handlung beschreiben, oder sie nach Regeln vollziehen. II 186 Nun kann man nach verbindlichen Regeln sagen, dass es falsch ist (ein Missbrauch) zu sagen "Ich weiß es" wenn man nicht sicher ist. Die einzige relevante Bedingung ist, dass man grammatisch richtig spricht. Daraus folgt nun aber, dass unsere Feststellungen S,T und T' nicht nur nicht analytisch, sondern auch nicht synthetisch sind! (Nicht wie Bsp die synthetische Feststellung, dass jemand, der sich anzieht, sich freiwillig anzieht). Bsp die fraglichen Feststellungen gleichen her "Die Zukunft wird die Vergangenheit sein" aber: wenn die Zukunft nicht "wie" die Vergangenheit ist, wird das niemand überraschen. II 196 Regel/Feststellung/Cavell: zwischen beiden gibt es eine Komplementarität. Wie konnten wir sie übersehen? Wegen der falschen Annahme, dass eine Regel in Imperativ sein muss ("Du solltest") statt einfach eine Beschreibung, wie etwas getan wird. II 197 Regel/Cavell: Ich bestreite nicht, dass sie niemals mit imperativen in Verbindung gebracht werden können, sondern nur, dass das immer möglich ist. Bsp Schach: ich vergesse wahrscheinlich "J'adoube" zu sagen, also muss ich dazu gebracht werden II 198 aber ich vergesse nicht, wie die Züge gemacht werden. Dazu muss ich nicht gebracht werden. Vgl. >Schach. II 201 Regel/Prinzip/Cavell: Unterschied. Regeln sagen, wie man eine Sache tut, Prinzipien sagen, wie man eine Sache gut macht! >Prinzipien, vgl. >Gesetze._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Cavell I St. Cavell Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen Frankfurt 2002 Cavell I (a) Stanley Cavell "Knowing and Acknowledging" in: St. Cavell, Must We Mean What We Say?, Cambridge 1976, pp. 238-266 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (b) Stanley Cavell "Excursus on Wittgenstein’s Vision of Language", in: St. Cavell, The Claim of Reason, Wittgenstein, Skepticism, Morality, and Tragedy, New York 1979, pp. 168-190 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Stanley Cavell Frankfurt/M. 2002 Cavell I (c) Stanley Cavell "The Argument of the Ordinary, Scenes of Instruction in Wittgenstein and in Kripke", in: St. Cavell, Conditions Handsome and Unhandsome: The Constitution of Emersonian Perfectionism, Chicago 1990, pp. 64-100 In Die Unheimlichkeit des Gewöhnlichen, Davide Sparti/Espen Hammer (eds.) Frankfurt/M. 2002 Cavell II Stanley Cavell "Must we mean what we say?" in: Inquiry 1 (1958) In Linguistik und Philosophie, G. Grewendorf/G. Meggle Frankfurt/M. 1974/1995 |