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Intensionen: Bezugsgegenstände, die sich aus einer sprachlichen Beschreibung ergeben, im Gegensatz zu den materiellen Gegenständen (den Extensionen), die davon abweichen können, sei es durch Ungenauigkeiten, sei es durch Verwendung indexikalischer Ausdrücke. Beispiele für Intensionen sind Die älteste Person im Raum, Der Gewinner, Johns Lieblingszitat, Wer die Geschwindigkeit übertritt. Siehe auch Morgenstern/Abendstern, Extensionalität, Extension._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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David Chalmers über Intensionen – Lexikon der Argumente
I 54 Def Intension/Chalmers: Eine Intension ist eine Funktion die festlegt, wie ein Begriff in verschiedenen Situationen angewendet wird. Das ist nicht dasselbe wie „Bedeutung“ und auch keine Definition. >Bedeutung, >Definitionen, >Situationen, >Referenz, >Gebrauch, vgl. >Extension. I 57 Intension/Chalmers: Je nachdem, ob es darum geht, dass ein Begriff einen Gegenstand in der aktualen Welt herausgreift, oder in einer kontrafaktischen Welt werde ich von primärer und sekundärer Intension sprechen. >Begriffe, >Mögliche Welten, >Aktuale Welt. Sekundäre Intension/Chalmers: Ist daher unabhängig von empirischen Faktoren. Sie beschreibt, wie Referenz davon abhängt, wie sich die äußere Welt entpuppt. >Zwillingserde, >Starrheit. I 61 Wenn kontrafaktische Welten im Spiel sind, ist es nicht a priori bestimmt, was die Referenz ist, da die aktuale Welt von verschiedenen Sprechern jeweils als ihre eigene bestimmt sein kann (spiegelbildlich). >Zentrierte Welten/Chalmers, Zentrierte Welten/Quine. Die Festlegung als primäre bzw. sekundäre Intension wird dann ebenfalls spiegelbildlich variieren. Vgl. >Intensionen/Stalnaker, >Propositionen/Chalmers. I 62 Bedeutung/Chalmers: Beide, primäre wie sekundäre Intension sind Kandidaten für die „Bedeutung“ eines Begriffs. „Wasser“ könnte H2O oder aber Zwillingserden-Wasser bedeuten, je nachdem, was mit dem Begriff in der jeweiligen Welt herausgegriffen wird. I 63 Notwendige Wahrheit/Chalmers: Beide können sogar als notwendige Wahrheit konstruiert werden, wenn mögliche Welten als Äußerungskontexte aufgefasst werden. Vgl. >Charakter/Kaplan, >Inhalt/Kaplan, >Zweidimensionale Semantik. I 200 Primäre Intension/Chalmers: Bsp Der größte Stern im Universum: greift in jeder gegebenen zentrierten Welt einen Stern heraus. Auch nichtexistente Gegenstände haben eine primäre Intension Bsp der Nikolaus, (Santa Claus). Diese primäre Intension hätte einen Gegenstand herausgreifen können, wenn die Welt sich entsprechend herausgestellt hätte. Vgl. >Nichtexistenz, >Possibilia. Für meinen Begriff von Bewusstsein ist die primäre Intension wichtiger als eine kausale Beziehung zu einem Gegenstand. >Bewusstsein/Chalmers. I 205 Auch ein Zombie kann primäre Intensionen haben, die sich mit meinen decken. >Zombies. I 206 Qualität/Qualia: Primäre Intensionen spezifizieren keine Qualia. >Qualia._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Cha I D. Chalmers The Conscious Mind Oxford New York 1996 Cha II D. Chalmers Constructing the World Oxford 2014 |