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Theorien: Theorien sind Aussagensysteme zur Erklärung von Beobachtungen z.B. von Verhalten oder physikalischen, chemischen oder biologischen Prozessen. Beim Aufstellen von Theorien werden ein Gegenstandsbereich, ein Vokabular der zu verwendenden Begriffe und zulässige Methoden der Beobachtung festgelegt. Ziel der Theoriebildung ist außer Erklärungen Prognosefähigkeit und Vergleichbarkeit von Beobachtungen. Siehe auch Systeme, Modelle. Experimente, Beobachtung, Beobachtungssprache, Theoretische Termini, Theoretische Entitäten, Voraussagen, Analogien, Vergleiche, Beweise, Verifikation, Reduktion, Definitionen, Definierbarkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

P. Feyerabend über Theorien – Lexikon der Argumente

I 35
Theorie/Feyerabend: Es gibt keine einzige interessante Theorie, die mit allen bekannten Tatsachen auf ihrem Gebiet übereinstimmt.
I 39
Theorie/Feyerabend: Jede Theorie, die einer anderen außerhalb der Beobachtungen widerspricht, wird durch genau die gleichen Beobachtungen gestützt und daher auch annehmbar.
I 84
Theorie/Hume/Feyerabend: Theorien lassen sich nicht aus Tatsachen ableiten. Wenn man fordert, dass Theorien nur zugelassen werden sollen, die aus den Tatsachen folgen, dann bleibt überhaupt keine Theorie übrig.
I 86
Theorie/Feyerabend: Eine Theorie ist möglicherweise nicht deshalb mit den Daten unvereinbar, weil sie nicht richtig wäre, sondern weil die Daten verseucht sind! Sie könnten und analysierte Wahrnehmungen enthalten, die äußeren Vorgängen nur teilweise entsprechen, oder in alte Auffassungen eingekleidet sein, oder durch rückständige Hilfswissenschaften beurteilt sein.
I 87
Theorie/Beobachtungssprache/Feyerabend: Auch die sorgfältigste Prüfung eines Beobachtungssatzes stört nicht die Begriffe, mittels derer er ausgedrückt ist, oder die Struktur des Wahrnehmungsbildes. Wie kann man nun etwas untersuchen, dass man ständig verwendet und in jeder Aussage voraussetzt?
I 121
Lakatos: pro Ad-hoc Theorien.
Theorie/Popper: Neue Theorien haben - und das muss so sein - überschüssigen Gehalt, der - und das sollte nicht so sein - allmählich durch ad hoc-Anpassungen infiziert wird.
Theorie/Lakatos: Neue Theorien sind - notwendigerweise - ad hoc. Überschüssiger Gehalt wird Stück für Stück geschaffen, indem man die Theorien allmählich auf neue Tatsachen und Gebiete ausdehnt.
>Inhalt
, >Gehalt, >Bedeutungswandel, >Methode, >Tatsachen, >Beobachtung, >Inkommensurabilität.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Feyerabend I
Paul Feyerabend
Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997

Feyerabend II
P. Feyerabend
Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979

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