Philosophie Lexikon der Argumente

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Phänomene, Philosophie: Erscheinungen im Gegensatz zu den Gegenständen, von denen angenommen wird, dass sie diese Erscheinungen auslösen. Dabei spielt die Verfasstheit des wahrnehmenden Subjekts (z.B. seine Sinnesorgane) eine Rolle, diese steht jedoch nicht im Mittelpunkt der Untersuchung. Siehe auch Noumenon, Repräsentation.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

R. Feynman über Phänomene – Lexikon der Argumente

I 736
Phänomen/Feynman: (Zusammenhang hier: Magnetfeld, Spule): Der Wechsel von Nord nach Süd soll uns nicht kümmern, die beiden sind ebenfalls bloße Verabredungen. Der Wechsel ist kein Phänomen!
((s) Es wäre beides vertauscht: oben/unten und gleichzeitig rechts/links, daher kein Wechsel! (Als ob man das Originalbild von hinten betrachtete: unten ist jetzt Norden, aber der Vektor zeigt nun auch nach rechts statt nach links.)
I 736
Echtes Phänomen/Feynman: Bsp Wenn wir ein Elektron haben, das sich durch ein Feld bewegt, das in die Buchseite hinein zeigt: Wenn wir dann die Formel für die Kraft v x B benutzen, stellen wir fest, dass das Elektron entsprechend dem physikalischen Gesetz in die angezeigte Richtung abweichen wird.
Das Phänomen besteht darin, dass wir eine Spule mit einem Strom haben, der in einem bestimmten Umlaufsinn fließt, und ein Elektron, das in einer bestimmten Weise kreist - das ist die Physik - völlig unabhängig davon, wie wir alles bezeichnen.
((s) Weil das Elektron nicht gleichzeitig positiv und negativ ist.)
Feynman: Jetzt führen wir dasselbe Experiment in einem Spiegel aus: jetzt ist die Kraft umgekehrt, wenn wir sie nach demselben Gesetz berechnen, und das ist gut so, denn die entsprechenden Bewegungen sind dann Spiegelbilder!
>Chiralität
.
I 736
Spiegelung/Chiralität/Symmetrie/Feynman: Das Wesentliche besteht darin, dass es bei der Untersuchung irgendeines Phänomens immer zwei oder eine gerade Anzahl von rechtshändigen Regeln gibt und dass die Phänomene als Ergebnis immer symmetrisch aussehen.
Jedoch mag es so scheinen, als ob wir den Nordpol eines Magneten angeben können!
Bsp Die Kompassnadel zeigt wirklich nach Norden.
Vs: Aber natürlich ist das wieder eine örtliche (lokale) Eigenschaft, die mit der Geographie der Erde zu tun hat.
Es ist genauso, als ob wir darüber sprechen, in welcher Richtung Chicago liegt (nördlich von Pittsburgh), also zählt es nicht!
Dass die Kompassnadel eine bläuliche Färbung hat, ist nur eine Konvention!
Wenn jedoch ein Magnet die Eigenschaft haben sollte, dass kleine Haare auf seine Nordpol wachsen, nicht aber auf dem Südpol, das wäre das Ende des Gesetzes der Spiegelsymmetrie.
Bsp Telefonat mit einem Marsbewohner: wir könnten ihm rechtspolarisiertes Licht senden und sagen: "Das ist rechtsdrehendes Licht".
I 737
Unsere Größe könnten wir in Durchmessern von Wasserstoffatomen angeben. So kann man absolute Länge definieren.
Aber "links" könnten wir nicht damit definieren, dass unser Herz auf der linken Seite schlägt. Vielleicht schlägt seins auf der rechten!
>Objektivität, vgl. >Zwillingserde, >"Bedeutungen sind nicht im Kopf".

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Feynman I
Richard Feynman
Vorlesungen über Physik I München 2001

Feynman II
R. Feynman
Vom Wesen physikalischer Gesetze München 1993

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