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Bedeutungswandel: In diesem Zusammenhang geht es um die Frage, ob sich die Bedeutung von Begriffen einer Theorie im Licht neuer Erkenntnisse ändert. Siehe auch Inkommensurabilität, Geschichte, Theorien, Theorienwandel.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michel Foucault über Bedeutungs-Wandel – Lexikon der Argumente

II 183
Bedeutungswandel/Begriffswandel/Diskurs/Foucault: Bsp Buffon und Linné sprechen »von derselben Sache«, indem sie sich auf »dasselbe Niveau« oder in »diese Entfernung« stellten, indem sie »dasselbe Begriffswelt« entfalteten und sich auf »denselben Schlachtfeld« gegenübertraten.
Andererseits: Bsp Darwin und Diderot sprechen nicht von derselben Sache!
Das zu unterscheiden hilft die Analyse und die Positivität des Diskurses.
Positivität des Diskurses: hab Hartnäckigkeit und Rückläufigkeit von Themen und wiederentdeckten Bedeutungen. So spielt die Positivität die Rolle eines historischen Apriori. Nicht Gültigkeitsbedingung für Urteile, sondern Realitätsbedingung für Aussagen. Kein formales Apriori.
>Diskurs/Foucault
.
Def Archiv/Foucault: anstatt zu sehen, wie im großen mythischen Buch der Geschichte sich Wörter aneinanderreihen, die vorher und woanders gebildete Gedanken umsetzen, hat man in der Dichte der diskursiven Praktiken Systeme, die die Aussagen als Ereignisse und Dinge einführen. Alle diese Aussagensysteme (Ereignisse und Dinge) sind das Archiv.
Das Archiv ist zunächst das Gesetz dessen, was gesagt werden kann. Es bewirkt auch, dass all diese gesagten Dinge sich nicht bis ins unendliche anhäufen und auch keine bruchlose Linearität bilden und nicht allein schon bei zufälligen äußeren Umständen verschwinden.
Sondern dass sie sich in distinkte Figuren anordnen, sich aufgrund vielfältiger Beziehungen miteinander verbinden. Das bewirkt, dass sie nicht dem gleichen Schritt mit der Zeit zurückgehen, sondern wie Sterne die am weitesten entfernten möglicherweise am stärksten leuchten können.
Archiv: definiert das System der Aussagbarkeit, das System des Funktionierens. Das ist in seiner Totalität nicht beschreibt war.
Mensch: unsere Diagnose stellt fest, dass wir Unterschiede sind, dass unsere Vernunft der Unterschied der Diskurse, unsere Geschichte der Unterschied der Zeiten, unser Ich der Unterschied der Masken ist. Verstreuung, nicht Ursprung!
Def Archäologie: beschreibt die Diskurse als spezifizierte Praktiken im Element des Archivs. Sie ist nötig, weil das Recht der Wörter nicht mit dem der Philologen zusammenfällt. Aber es geht nicht um die Suche nach irgendeinem Anfang.
>Archäologie/Foucault, >Theoriewechsel.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

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