Philosophie Lexikon der Argumente

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Vernunft, Philosophie: Fähigkeit zur Einsicht. Der Vernunftbegriff wird im deutschen Idealismus vom Begriff des Verstands unterschieden, wobei letzterer sich auf die Erkenntnis von Regelmäßigkeiten und Unterschieden bezieht, ersterer auf die Begründung von Prinzipien, die den Regelmäßigkeiten zugrunde liegen. Siehe auch Verstand, Idealismus, Geist, Denken.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Michel Foucault über Vernunft – Lexikon der Argumente

II 283
Vernunft/Foucault: wir überwachen sie ganz besonders: weder sie noch ihre Vergangenheit, noch was sie möglich macht, noch was sie uns werden lässt, entgeht seiner transzendentalen Bestimmung.
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III 23ff
Vernunft/Wahnsinn/Hegel: Hegel ist für Foucault der Zeuge für ein neues Therapiekonzept: nicht bloß Unvernunft, sondern ein Selbstwiderspruch des »an sich« Vernünftigen. Hegel: im Wahnsinn hat die Unmittelbarkeit des Herzens die Oberhand.
>Hegel
.
Aus der Perspektive des wahnsinnigen Nicht Ganzen (Hegel) erscheint die Gesellschaft als der eigentliche Wahnsinn. Foucault: wollte die Geschichte dieser anderen Art des Wahnsinns schreiben.
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Gaus I 50
Vernunft/Foucault/Bennett: Foucault (...) ist der Ansicht, dass 'die zentrale Frage der Philosophie und des kritischen Denkens seit dem achtzehnten Jahrhundert die Frage war, ist und bleibt (wie ich hoffe): Was ist die Vernunft, die wir benutzen? Was sind seine historischen Auswirkungen? Was sind seine Grenzen, und was sind seine Gefahren?" (1989(1): 269).
Vernunft/Postmoderne/Bennett: argumentieren (engl. reasoning) ohne Rückgriff auf die Vernunft (engl. Reason) einzusetzen, wie es die postmoderne Theorie tut, bedeutet, eine erhöhte Sensibilität für die ethischen und politischen Gefahren zu entwickeln, die damit verbunden sind, sich auf die Vernunft außerhalb ihrer Beziehung zu weniger kognitiven Formen des Wissens und der Erfahrung zu verlassen.
>Postmoderne, >Erfahrung, >Wissen, >Erkenntnis.

1. Foucault, Michel (1989) ‘An ethics of pleasure’. In Sylverer Lotringer, ed., Foucault Live, trans. John Johnston. London: Semiotext(e).

Jane Bennett, 2004. „Postmodern Approaches to Political Theory“. In: Gaus, Gerald F. & Kukathas, Chandran 2004. Handbook of Political Theory. SAGE Publications.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Foucault I
M. Foucault
Die Ordnung der Dinge. Eine Archäologie der Humanwissenschaften Frankfurt/M. 1994

Foucault II
Michel Foucault
Archäologie des Wissens Frankfurt/M. 1981

Gaus I
Gerald F. Gaus
Chandran Kukathas
Handbook of Political Theory London 2004

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