Philosophie Lexikon der Argumente

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Erkenntnistheorie, Philosophie: untersucht die Bedingungen für das Zustandekommen von Wissen und die Grundlagen für Rechtfertigung und Bestätigung. Die Erkenntnistheorie findet ihre Grenze in besonderen Fällen, wo sie nicht erklären kann, dass jemand, der über weniger Information verfügt, richtigere Antworten geben kann. Siehe auch Erkenntnis, Theorien, Wissen, Rechtfertigung, Bestätigung, Verlässlichkeit.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans-Georg Gadamer über Erkenntnistheorie – Lexikon der Argumente

I 224
Erkenntnistheorie/Gadamer: (...) durch die Inkommensurabilität des Denkens und des Seins [war] das Problem der Erkenntnis in einer neuen Weise gestellt worden.
Dilthey: Dilthey hat das klar gesehen und in seinem Briefwechsel mit dem Grafen Yorck ist bereits von dem nominalistischen Hintergrund die Rede, den die Fragestellung der Erkenntnistheorie im 17. Jahrhundert hatte und der durch die neuere Forschung seit Duhem glänzend verifiziert worden ist.(1) >Erkenntnistheorie/Dilthey.
Gadamer: Eine neue Aktualität gewinnt das Problem der Erkenntnistheorie nun durch die historischen Wissenschaften. Das lehrt schon die Wortgeschichte, sofern das Wort Erkenntnistheorie erst in der Epoche nach Hegel entstanden ist. Es kam in Gebrauch, als die empirische Forschung das Hegelsche System diskrediert hatte. Das 19. Jahrhundert wurde das Jahrhundert der Erkenntnistheorie, weil mit der Auflösung der Hegelschen Philosophie die selbst-
verständliche Entsprechung von Logos und Sein endgültig zerstört war(2). >Erkenntnistheorie/Dilthey.

1. P. Duhem, Etudes sur Léonard de Vinci. 3 Bde, Paris 1955; Le systeme du monde,
Bd. X, Paris 1959. IVg1. S. 11, Anm. 4.]
2. Vgl. dazu E. Zellers Aufsatz "Über Bedeutung und Aufgabe der Erkenntnistheorie«
(1862) in Band 2 seiner "Vorträge und Abhandlungen" Leipzig 1875—84, S. 446—478 und meine Arbeit Zeller, der Weg eines Liberalen von der Theologie zur Philosophie« in: W. Doerr (u. a. Hrsg.), Semper Apertus — 600 Jahre Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 1386—1986 FS in 6 Bänden. Heidelberg 1985, dort in Bd. 2.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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