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Kausalität: die Relation zwischen zwei (getrennten) Entitäten, wobei eine Zustandsveränderung der einen Entität bewirkt, dass der Zustand der anderen Entität sich ändert. Heutzutage wird angenommen, dass eine Energieübertragung entscheidend dafür ist, dass man von einem Kausalzusammenhang sprechen kann. D. Hume leugnete als erster konsequent die Beobachtbarkeit von Ursache und Wirkung. (David Hume Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Hamburg 1993, S. 95). _____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Stephen Jay Gould über Kausalität – Lexikon der Argumente
II 59 Kausalität/Gould: Def Haplodiploid: Die Männchen entwickeln sich aus unbefruchteten Eiern und haben keinen Vater. Befruchtete Eier dagegen erzeugen diploide Weibchen. Damit kann die Anzahl der Weibchen gesteuert werden. II 57 Dieses faszinierende System kann dazu beitragen, den Ursprung der sozialen Systeme bei Ameisen zu erklären. Oder auch, Bsp dass eine männliche Milbe vor ihrer eigenen Geburt stirbt, nachdem sie im Mutterleib ihre Schwestern befruchtet hat. Die Biologen waren durch diese Beobachtungen so fasziniert, dass sich in viele Beschreibungen eine subtile Umkehrung der Kausalität eingeschlichen hat: Allein das Bestehen des Haplodiploidismus wird elegant mit der Entscheidung "für" ein besseres Sozialsystem Bsp der Ameisen in Verbindung gebracht. II 61 GouldVs: Haplodiploide Vorfahren waren sicherlich noch nicht gänzlich sozial, das hat sich erst als "phylogenetischer Zusatzgedanke" in einigen unabhängigen Stämmen entwickelt. Umwelt solcher Stämme: ist jedes einzelne Weibchen! Selbst ein unausgewachsenes wird zu einer möglichen Begründerin neuer Kolonien, da es ganz allein in der Lage ist, eine Generation von Männchen zu erzeugen, mit denen es sich paaren kann, um eine neue Generation von Weibchen ins Leben zu rufen. Häufiger Fehler: Dass die augenblickliche Nützlichkeit einer Eigenschaft die Rückfolgerung auf die Gründe ihres Ursprungs zuließe. Ursprung und gegenwärtige Nützlichkeit sind jedoch zwei ganz unterschiedliche Themen. Komplexe Eigenschaften bersten vor Möglichkeiten: Ihre denkbaren Verwendungen sind nicht auf ihre ursprünglichen Funktionen beschränkt. Bsp Die Gleichgewichtsflossen der Fische wurden zu antreibenden Gliedern. >Eigenschaften, >Nutzen, >Evolution, >Erklärung._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Gould I Stephen Jay Gould Der Daumen des Panda Frankfurt 2009 Gould II Stephen Jay Gould Wie das Zebra zu seinen Streifen kommt Frankfurt 1991 Gould III Stephen Jay Gould Illusion Fortschritt Frankfurt 2004 Gould IV Stephen Jay Gould Das Lächeln des Flamingos Basel 1989 |