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Starrheit, Rigidität, Philosophie: Ausdruck für die Eigenschaft von Namen, in allen möglichen Welten für denselben Gegenstand zu stehen im Gegensatz zu Kennzeichnungen, die nicht starr sind und deren Referenz wechseln kann. Bsp Es ist sinnlos zu fragen, ob Napoleon in einer möglichen Welt jemand anderes als Napoleon hätte sein können, aber nicht sinnlos zu sagen, dass es eine mögliche Welt gibt, in Napoleon nicht der Sieger von Austerlitz war. Siehe auch Kennzeichnungen, Namen, Mögliche Welten, Reichweite, Notwendigkeit, Möglichkeit, Referenz, Semantik möglicher Welten, Intensionen, Propositionen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Hans Kamp über Starrheit – Lexikon der Argumente

Cresswell II 154
Starr-machen/Kennzeichnung/Kripke/Cresswell: (Kripke 1977, 259f)(1):
Normale Kennzeichnung/logische Form/Cresswell: „Das F ist G“ ist wahr in jeder möglichen Welt w gdw. das Ding das (eindeutig) F in w ist, auch G in w ist.
Starre Kennzeichnung/logische Form: Hier ist das wahr in w gdw. das Ding, das in der aktualen Welt F ist, in w G ist, egal ob es dort in w F ist oder nicht.
Aktuale Welt: welche Welt die aktuale ist, ist wieder relativ zum Standpunkt: jede Welt ist für sich selbst die aktuale.
Starre Kennzeichnung/logische Form: muss also zwei Welten involvieren: denn wir müssen sagen
„das F ist G“ ist wahr in w2 gesehen von w1, gdw. das Ding das F ist in w1 G w2 ist.
Doppelte Indizierung/multiple Indizierung/Terminologie/Cresswell: so wird das genannt in Kamp (1971)(2), es wird fast aber nicht ganz verwendet in Lewis (1970. 185f)(3). Explizit in Stalnaker (1978, 320)(4) als Formalisierung von Kripkes Ansatz über Namen. Es scheint akzeptiert zu sein in Kaplan (1979)(5).

>Kennzeichnungen
, >Mögliche Welten, >Semantik möglicher Welten.


(1) Kripke, S. (1977): Speaker’s reference and semantic reference. In: Midwest Studies In Philosophy, Bd. 2(1), S. 255 - 276.
(2) Kamp, H. (1971): To the memory of Arthur Prior Formal properties of ‘now’. In: Theoria, Bd. 37(3), S. 227-273.
(3)
(4) Stalnaker, R. (1978): Assertion. In: Syntax and Semantics (New York Academic Press), Bd. 9, S. 315-332.
(5) Kaplan, D. (1979): On the Logic of Demonstratives, Journal of Philosophical Logic, VIII 1978: 81–98; and reprinted in French et al. (Hrsg.), Contemporary Perspectives in the Philosophy of Language (Minneapolis: University of Minnesota Press, 1979): 401–412.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Kamp I
Kamp
From Discourse to Logic: Introduction to Modeltheoretic Semantics of Natural Language, Formal Logic and Discourse Representation Theory (Studies in Linguistics and Philosophy)

Cr I
M. J. Cresswell
Semantical Essays (Possible worlds and their rivals) Dordrecht Boston 1988

Cr II
M. J. Cresswell
Structured Meanings Cambridge Mass. 1984

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