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Wissenschaft: Die Wissenschaft ist ein systematischer Prozess zur Gewinnung von Wissen über die natürliche Welt durch Beobachtung, Experimentieren und Hypothesenprüfung. Sie beruht auf der Annahme, dass das Universum von Naturgesetzen beherrscht wird, die durch wissenschaftliche Untersuchungen entdeckt werden können. Siehe auch Methode, Überprüfung, Wissen, Verifikation, Bestätigung._____________Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente. | |||
Autor | Begriff | Zusammenfassung/Zitate | Quellen |
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Imre Lakatos über Wissenschaft – Lexikon der Argumente
Feyerabend I 284 Lakatos/Feyerabend: seine Falluntersuchungen enthalten (A) Eine Erörterung bestimmter soziologischer Regelmäßigkeiten (B) Den Vorschlag willkürlicher Maßstäbe, die keine methodologische Kraft haben (C) Die Unterstellung, dass die Regelmäßigkeiten nicht bloß in den Tatsachen liegen, sondern Züge der Vernunft sind. >Regularität. I 285 Lakatos/Feyerabend: alle Theorien der Erkenntnis gehen von der Frage aus: was ist Erkenntnis? Die herkömmliche Antwort enthält eine Definition der Erkenntnis. Die Antwort von Lakatos ist eine gewaltige Verbesserung. Seine Maßstäbe stehen der Wissenschaft wesentlich näher. Die Methoden der Revision verweisen auf die Geschichte. Man kann jetzt alle Regeln in einem wirklichkeitsnahen Zusammenhang erörtern. >Wissen, >Geschichte/Lakatos, >Fortschritt. I 286 FeyerabendVsLakatos: er hat nicht gezeigt, dass seine Maßstäbe die der Wissenschaften sind, und dass sie zu wichtigen Ergebnissen führen. Er vernachlässigt die »äußeren« Einflüsse oder verfälscht die Geschichte der Wissenschaften durch die Unterstellung, dass der Fortschritt der beobachteten Abweichungen von seinen Maßstäbe nicht bedarf. (sic). - - - Hacking I 193 Wissenschaft/Forschungsprogramme/Lakatos: 1. Spezifisches Vorhaben der Problemlösung. (allgemein). 2. Lakatos: abstrakt und historisch: Abfolge sich entwickelnder Theorien über Jahrhunderte. Def "Heuristik"/Lakatos/Hacking: definiert die Wichtigkeit von Problemen. I 198 Lakatos: "Harter Kern" ("negative Heuristik": das muss unangetastet bleiben"): Gravitationsgesetz , die drei Gesetze der Dynamik, sind unwiderlegbar. I 199 "Schutzgürtel"/Lakatos: man trifft nur eine Auswahl von Problemen, mit denen man sich befasst. Weitere Einwände werden dann außer Acht gelassen. LakatosVsPopper: daher hat die Verifikation weiterhin einen Platz! Die Forscher suchen sich einige wenige Probleme aus, Widerlegungen können dann völlig uninteressant sein! I 199 Entartend/Lakatos: schlechte Forschungsprogramme: Bsp Statt Unterernährung nahm man fälschlich eine Viruserkrankung der Bevölkerung an. Statt Beriberi Epidemie. Fehlernährung durch neues Verfahren der Dampfschälung von Reis. Entartend/Lakatos: jede Abänderung der Theorie wurde nicht vor, sondern immer nur nach Beobachtungen vorgenommen. I 202 HackingVsLakatos: es hilft nicht, neue Programme ohne Nachweis bisheriger Leistungen zu wählen. Bsp Ist der Versuch, Krebsviren ausfindig zu machen fortschrittlich oder entartend? Das werden wir erst später wissen._____________ Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der ArgumenteDer Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente. |
Laka I I. Lakatos The Methodology of Scientific Research Programmes: Volume 1: Philosophical Papers (Philosophical Papers (Cambridge)) Cambridge 1980 Feyerabend I Paul Feyerabend Wider den Methodenzwang Frankfurt 1997 Feyerabend II P. Feyerabend Erkenntnis für freie Menschen Frankfurt 1979 Hacking I I. Hacking Einführung in die Philosophie der Naturwissenschaften Stuttgart 1996 |