Philosophie Lexikon der Argumente

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Referenz, Philosophie: Mit Referenz wird a) die Relation zwischen einem Ausdruck und einem oder mehreren Gegenständen also die Bezugnahme oder b) der Gegenstand (Bezugsgegenstand) selbst gemeint. Terminologische Verwirrung entsteht leicht dadurch, dass der Autor, auf den dieser Begriff letztlich zurückgeht - G. Frege - von Bedeutung sprach (im Sinn von „auf etwas deuten“). Man nennt Referenz daher manchmal auch Fregesche Bedeutung im Gegensatz zu Fregeschem Sinn, der das bezeichnet, was wir heute Bedeutung nennen. Siehe auch Bedeutung, Sinn, Intension, Extension.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Stephen Leeds über Referenz – Lexikon der Argumente

I 370/71
Referenz/Leeds: Referenz wird heute nicht mehr in Begriffen von Übersetzung definiert, weil man bei theoretischen Termini nicht sagen kann
(Ey)(N referiert auf y)
wobei N ein fremdsprachiges Wort ist.
>Theoretische Termini
, >Theoretische Entitäten, >Theoriesprache, >Bedeutung, >Existenzbehauptung.
Problem: Die Existenz des y ist nicht gesichert. - Lösung heute: Kausaltheorien.
>Kausaltheorie der Referenz, >Kausaltheorie der Namen, >Kausaltheorie des Wissens.
Problem: Zahlen referieren wahrscheinlich nicht. - Daher ist wahrscheinlich keine Referenz-Definition für beliebige Sprachen möglich.
>Zahlen, >Mathematische Entitäten.
I 372/373
Problem: Wenn Referenz von einem fremdsprachigen Ausdruck "A" unbestimmt ("B" oder "C") ist, dann ist ""A" veut dire A" genauso zweideutig!
Dann gibt es mehrere Referenz-Schemata, definiert durch einen einzigen Tarskischen R-Satz. - Wir können nicht sagen, dass eine fremde Sprache keine Standardinterpretation hat, indem wir uns auf die Unbestimmtheit der Übersetzung berufen.
>A. Tarski, >Wahrheitsdefinition/Tarski, >Übersetzung, >Übersetzungsunbestimmtheit.
I 374
Standardinterpretation: Eine Standardinterpretation muss nicht gegeben sein, auch wenn ""Cäsar" hat die Relation R zu Cäsar" trivial durch Festlegung wahr ist.
Vgl. >Primitive Referenz/Field.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Leeds I
Stephen Leeds
"Theories of Reference and Truth", Erkenntnis, 13 (1978) pp. 111-29
In
Truth and Meaning, Paul Horwich Aldershot 1994

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