Philosophie Lexikon der Argumente

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Kräfte: A. In der Physik ist eine Kraft eine Einwirkung, die die Geschwindigkeit eines Objekts verändern kann, d. h. es beschleunigt. Kräfte sind Vektorgrößen, das heißt, sie haben sowohl eine Größe als auch eine Richtung. - B. In der Philosophie wird oft über die Behauptende Kraft diskutiert. Gottlob Frege vertrat die Ansicht, dass die Behauptende Kraft ein wesentlicher Bestandteil der Bedeutung eines Satzes ist, dass sie aber von den Wahrheitsbedingungen des Satzes verschieden ist. Die Wahrheitsbedingungen eines Satzes bestimmen, ob er wahr oder falsch ist, während die Behauptungskraft bestimmt, was der Sprecher mit der Äußerung des Satzes tut. Siehe auch Wahrheitsbedingungen, Bedeutung, Behauptungen, Sprechakte.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

G.W. Leibniz über Kräfte – Lexikon der Argumente

Holz I 97f
Einzelnes/Substanz/Kraft/Leibniz: jede einzelne Substanz ist als ein Kraftzentrum aufzufassen. Der gegenwärtige Zustand trägt das Gesetz seiner Erzeugung und das Gesetz seiner Fortsetzung in sich.

Kraft/Leibniz: Zeit, Bewegung, Veränderung sind Erscheinungsformen der ursprünglichen aktiven Kraft (vis primitiva activa) oder des Strebens nach Zustandsänderung (appetitus).
>Substanz/Leibniz
.
I 99
Kraft/Passivität/Leibniz: zur Kraft gehört auch das Vermögen, den eigenen Zustand passiv den Veränderungen der anderen Substanzen anzupassen. (Erleiden).
So ist die ursprüngliche Kraft zweigeteilt: in vis activa und vis passiva.
Die "Kraftpunkte" nennt Leibniz auch "metaphysische Punkte".
>Metaphysik/Leibniz.
I 100
Die ursprüngliche Kraft ist allseitig durch die einzelnen Substanzen, die sich nicht beliebig entfalten können, gehemmt. So sind die abgeleiteten Kräfte nur Modifikationen der ursprünglichen Kraft.

Kraft/LeibnizVsDescartes: bloße Ausdehnung reicht nicht aus! Daher muss man die Kraft hinzunehmen.
I 101
Die bloß ausgedehnte Masse trägt in sich kein Prinzip der qualitativen Unterscheidung, da Ausdehnung rein quantitativ ist. Nur so kann es zu Bewegung und Veränderung kommen.
Die Natur muss aus ihrem eigenen Begriff erklärt werden.
I 106
Möglichkeit/Leibniz: Mögliches ist immer mit der aktiven Kraft ausgestattet, zur Wirklichkeit zu streben. Sonst würde gar nichts existieren. Man kann nicht mit Grund sagen "gewisse Möglichkeiten" hätte die Tendenz, "andere" hätten sie nicht.
Kraft/Leibniz: ist der Akt des mit Streben ausgestatteten Vermögens.
Wirklichkeit/Leibniz: es gibt (unendlich viele) Abstufungen zwischen Möglichkeit und Wirklichkeit.
>Realität/Leibniz.
I 107
Einzelnes/Substanzen/Leibniz: Kraftpunkte.
I 108
Doppeldeutig: "Wirken in sich" und "Wirken auf sich". Letzteres bezeichnet genau den Übergang des Nach außen Wirkens. Die Einheit beider Kraftarten wiederholt sich in jedem Kraftpunkt.
Die einzelnen Substanzen besitzen Spontaneität. Ihnen ist kein anderes Handeln und Leiden eigen als das, welches sie selbst hervorbringt. Absolute Autonomie der Substanzen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Lei II
G. W. Leibniz
Philosophical Texts (Oxford Philosophical Texts) Oxford 1998

Holz I
Hans Heinz Holz
Leibniz Frankfurt 1992

Holz II
Hans Heinz Holz
Descartes Frankfurt/M. 1994

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