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Terminologien: Hier werden Besonderheiten des Sprachgebrauchs der einzelnen Autoren erklärt.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ernst Mayr über Terminologien – Lexikon der Argumente

I 45
Def Genotyp: Nukleinsäuren, (Gesamtheit der Gene)
Def Phänotyp: Proteine, Lipide, Makromoleküle, (Gesamtheit der Merkmale, Umweltbedingt).

I 373
Def Ähnlichkeit: Bestimmte Merkmale müssen zusammen mit anderen Merkmalen auftreten, von denen sie logisch unabhängig sind.

I 179
Def Art/Mayr: Eine Art ist eine Vorrichtung zum Schutz ausgewogener, harmonischer Genotypen. "Biologisches Artkonzept" sucht biologischen Grund für die Existenz von Arten. Vielleicht gibt es zufällig noch andere Eigenschaften.

I 183
Def Arttaxa: Besondere Populationen oder Populationsgruppen, die der Artdefinition entsprechen. Sie sind Entitäten ("Individuen") und lassen sich als solche nicht definieren.

I 43
Def Integron/Mayr: Ein Integron ist ein durch Integration untergeordneter Einheiten auf höherer Stufe entstehendes System. Integrons entwickeln sich durch natürliche Selektion. Sie sind auf jeder Stufe angepasste Systeme, weil sie zur Fitness (Eignung) eines Individuums beitragen.

I 248
Def "Weiche Vererbung" (erworbener Merkmale). Wurde durch die Genetik widerlegt.
Def "Harte Vererbung" (sogenanntes "Zentrales Dogma"): Die in den Proteinen (dem Phänotyp) enthaltene Information kann nicht an die Nukleinsäuren (den Genotyp) weitergegeben werden! (Erkenntnis der Molekularbiologie).

I 205
Def Parthenogenese: Asexualität: Bei manchen Organismen entwickeln sich Individuen von selbst aus den Eiern, eine Befruchtung ist nicht nötig. Bsp Blattläuse, Planktonkrustentiere: hier wechseln sich sexuelle und asexuelle Generationen ab.

I 211
Def Präformation: Eier bringen Individuen derselben Art hervor. Daher schloss man, dass Ei oder Spermium bereits eine Miniaturausgabe des zukünftigen Organismus sei.

I 212
Def Epigenesis: Man glaubte, die Entwicklung entstehe aus einer gänzlich ungeformten Masse:"vis essentialis". Jede Art habe ihre eigene eigentümliche "wesentliche Kraft".
Def Epigenese: Entwicklung während der Lebensgeschichte des Individuums, im Gegensatz zur Ontogenese und Phylogenese (Stammesgeschichte).

I 219
Def Induktion/Biologie/Mayr: Einfluss schon bestehender Gewebe auf die Entwicklung anderer Gewebe. Durch Proteine. Das hat bei fast allen Organismen große Bedeutung.

I 175
Def Klasse/Biologie/Mayr: Gruppierung von Entitäten, die einander ähnlich und miteinander verwandt sind.

I 177
Def "Varietät": Abweichungen, die etwas geringfügiger sind als die einer neuen Art. ("Typologisches" oder "essentielles Artkonzept", "Gemeinsame Essenz", "Wesen").

I 178
Def Zwillingsart: Zwillingsarten wurden erst spät entdeckt: sie sind räumlich getrennt, aber gleich entwickelt.

I 183
Def Arttaxa: Arttaxa sind besondere Populationen oder Populationsgruppen, die der Artdefinition entsprechen. Sie sind Entitäten ("Individuen") und lassen sich als solche nicht definieren. Individuen können nicht definiert werden, sondern lediglich beschrieben und abgegrenzt.

I 189
Def "Taxon": Ein Taxon ist eine separate Gruppe von Nachkommen. Jedes Taxon besteht aus den Nachkommen des nächsten gemeinsamen Vorfahren; "monophyletisch".

I 349
Def Leben/Mayr: Aktivitäten selbstgebildeter Systeme, die von einem genetischen Programm gesteuert werden.
>Selbstorganisation.

Def Leben/Rensch(1): Lebewesen sind hierarchisch geordnete, offene Systeme, von vorwiegend organischen Verbindungen, die normalerweise als umgrenzte, zellig strukturierte Individuen von zeitlich begrenzter Konstanz in Erscheinung treten.
Def Leben/Sattler 1986(2): offenes System, das sich selbst repliziert und reguliert, Individualität zeigt, und sich von Energie aus der Umwelt ernährt.

I 186
Def Merkmal/Biologie/Mayr: Ein Merkmal ist ein unterscheidendes Kennzeichen oder Attribut.

I 332
Def Moralisches Wesen/Darwin: Ein moralisches Wesen ist ein Wesen das fähig ist, seine früheren Handlungen und deren Motive zu überlegen und einige gutzuheißen bzw. andere zu verwerfen.

I 41
Def Reduktionismus/Mayr: Der Reduktionismus betrachtet das Problem des Erklärens grundsätzlich als gelöst, sobald die Reduktion auf die kleinsten Bestandteile abgeschlossen ist.

I 279
Def r-Selektion: stark schwankende oft Katastrophen ausgesetzte Populationsgröße, schwache intraspezifische Konkurrenz, sehr fruchtbar.
K-Selektion: konstante Populationsgröße, starke Konkurrenz, stabile Lebenserwartung.

I 49
Def Wissen/Mayr: Fakten und ihre Interpretation.

I 81
Def Theorie: Eine Theorie ist die Definition eines Systems. Theorien haben weder dauerhaften, noch allgemeinen Charakter. Sie sind mit vielfältigen Lösungen und evolutionärem Charakter vereinbar.

I 324
Def Altruismus: (Trivers 1985)(3): Handlung, die einem andere Organismus nützt, auf Kosten des Handelnden, wobei Kosten und Nutzen im Hinblick auf Fortpflanzungserfolg definiert sind.
Altruismus/Comte: Sorge um das Wohlergehen anderer.
Altruismus/Mayr: beschränkt sich nicht auf Fälle von Gefahr oder Schaden für den Altruisten.


1. B. Rensch (1968). Biophilosophie. Stuttgart: G. Fischer. S. 54.
2. R. Sattler (1986). Biophilosophy. Berlin: Springer. S. 228.
3. R. L. Trivers (1985). Social evolution. Menlo Park: Benjamin/Cummings.


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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Mayr I
Ernst Mayr
Das ist Biologie Heidelberg 1998

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