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Identifikation: a) Gleichsetzung von zwei Charakterisierungen eines Gegenstands, bei der dem Gegenstand unter Umständen neue Eigenschaften zugeschrieben werden. – b) Die Entdeckung, dass ein Gegenstand ein bestimmtes Element aus einer Menge von Gegenständen ist. Dabei kann unter Umständen die Anzahl anfänglich angenommener Eigenschaften des Gegenstands reduziert werden. Siehe auch Spezifikation, Hintergrund, Information.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Ruth Millikan über Identifikation – Lexikon der Argumente

I 195
Identität/Gleichsetzung/Gleichheit//Identifikation/Millikan: vorläufig wird es nicht falsch sein zu sagen, dass man dabei zwei äußere Terme in denselben inneren Term übersetzt.
I 239
Identifikation/Identifizierung/Individuation/Millikan: Problem: das Modell des Akts der Identifikation des real value eines intentionalen Icons, das ich bisher angeboten habe, war nicht adäquat.
falsch: anzunehmen, dass ein äußerer Begriff in einen inneren Ausdruck mit demselben Sinn übersetzt wird.
Problem: wie soll dann das innere Icon identifiziert werden? (Regress).
Wissen/Denken/Millikan. Problem: wie kann ich dann selbst wissen, was ich denke, bzw. was ich im Kopf oder im Körper habe? Bzw. wie ist es für mich, das zu wissen? ((s) >Subjektivität
).
Bsp was ist der Unterschied zwischen dem Haben eines Gedankens und der Ausschüttung von Adrenalin? Hier soll es aber nicht um das Mysterium des Bewusstseins gehen.
Identifikation/Millikan. wollen wir hier in einem naturalistischen Vokabular beschreiben.
I 240
Wahrnehmung/Apprehension/Identifikation/Identifizierung/identifizieren/Realismus/Millikan. für den Realisten muss Denken in direkter Apprehension (Wahrnehmung) gründen. Dabei wird ein Ding direkt präsentiert, oder eine direkte Apprehension der Natur des Dings wird dem Geist präsentiert, z.B. eine Ähnlichkeit (likeness, Gleichheit).
Identifikation/Millikan: geschieht, wann immer Wahrnehmungen verschiedener Sinne etwas repräsentieren, etwas Gemeinsames repräsentieren, und damit eine Handlung gesteuert wird. Bsp man muss vielleicht gleichzeitig etwas sehen und das gleiche fühlen, wenn man sich die Schuhe zubindet. Das ist effektiv, gerade weil sich bestimmte Aspekte des Sehens und Tastens im real value überlappen. Und das geschieht meistens ohne die Vermittlung von Denken.
Identifikation/Millikan: Bsp ist auch nötig, wenn man früher Gelerntes anwendet.
I 241
Und zwar selbst, wenn man keine explizite Erinnerung hat.
Lernen/Millikan. andererseits scheint es plausibel, das ein Großteil des Lernens unterhalb der Schwelle der bewussten Wahrnehmung geschieht und nicht die Bildung innerer Repräsentationen erfordert ((s) und damit auch keine Identifikation).
>Wahrnehmung/Millikan.
Transitivität: erfordert auch Identifikation: Bsp „x ist φer als y und y ist φer als z, also ist x φer als z“.
Plan: braucht Identifikation: ich muss das Objekt meiner Wahrnehmung mit dem Objekt meiner Intentionen identifizieren.
>Intention/Millikan, >Intentionalität/Millikan.
I 242
Intention/Absicht/Wunsch/Gauben/Überzeugung: die Bildung einer Absicht auf Basis von Wünschen erfordert Identifikation.
Identifikation/logische Form/Millikan: Identifikation, ganz allgemein: erfordert, wenigstens zwei intentionale Icons, von denen jeweils ein Element denselben real value hat wie ein Element des anderen. Diese Icons müssen dann gemeinsam gebraucht werden. Dabei muss auf die Tatsache referiert werden, dass der real value dieser Elemente derselbe ist.
I 243
Identifikation/Millikan: wenn hier ein äußerer Term in einen inneren Term übersetzt wird, Problem: was ist, wenn die innere Repräsentation niemals in einer praktischen Handlung aktiviert wird? Wurden dann innerer und äußerer Term dennoch identifiziert?
Jedenfalls muss es bei der Übersetzung ein Schema Selbes/Verschiedenes geben.
I 244
Identifikation/Millikan: eine sekundäre Art von Identifikation können wir die Wiederholung eines inneren Terms nennen. (Def sekundäre Identifikation).
Neuer Ausdruck/Einführung: die Prägung eines neuen Terms können wir eine vorläufige Identifikation nennen.
I 249
Identifikation/Millikan: welchem Zweck dient sie denn normalerweise? These:
a) sie soll früheres Wissen auf einen gegenwärtigen Fall zur Anwendung bringen helfen.
b) sie soll Erlebnisse, die durch ein Medium vermittelt wurden mit Erlebnissen aus einem anderen Medium zusammenbringen Bsp Sehen und Sprache. .
Identität/Relation/Millikan: dann muss Identifikation als wesentlich relational beschrieben werden! Das kann der klassische Realismus aber nicht.

Identifikation/klassischer Realismus/Millikan: nimmt an, dass die Identifikation des Gegenstands im Denken an ihn involviert ist. Und da Denken an einen Gegenstand ein momentaner Akt ist, der nichts mit anderen Akten zu tun hat, sind das erfassen eines Gegenstands unter einem Aspekt und das unter einem anderen Aspekt, gar nicht zusammenzubringen! Bsp zu wissen, da Kant in Königsberg lebte hat nichts damit zu tun zu wissen, dass er ein Philosoph war.
I 250
Wiedererkennen/klassischer Realismus/Millikan: den Gegenstand als denselben wiederzuerkennen ist eine weitere Leistung, sie hat nichts mit dem wiederholten Denken an den Gegenstands zu tun.
>Wiedererkennen, >Realismus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Millikan I
R. G. Millikan
Language, Thought, and Other Biological Categories: New Foundations for Realism Cambridge 1987

Millikan II
Ruth Millikan
"Varieties of Purposive Behavior", in: Anthropomorphism, Anecdotes, and Animals, R. W. Mitchell, N. S. Thomspon and H. L. Miles (Eds.) Albany 1997, pp. 189-1967
In
Der Geist der Tiere, D Perler/M. Wild Frankfurt/M. 2005

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