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Gegenstücktheorie: In der Philosophie von David K. Lewis ist ein Gegenstück ein Objekt in einer möglichen Welt, das einem Objekt in unserer Welt - der tatsächlichen Welt - entspricht. Für David Lewis gibt es kein Objekt in mehr als einer Welt. Daher muss er Gegenstücke akzeptieren. Die Gegenstücke können genau den Objekten in unserer tatsächlichen Welt entsprechen oder mehr oder weniger stark von ihnen abweichen. Siehe auch Gegenstücke, Gegenstück-Relation, Mögliche Welten, Modaler Realismus, Aktualismus.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Alvin Plantinga über Gegenstücktheorie – Lexikon der Argumente

Schwarz I 57
Gegenstück/Gegenstücktheorie/PlantingaVsLewis/PlantingaVsGegenstück Theorie: (1974(1),115f,1987(2),209): Lewis zufolge hätten (...) alle Dinge streng genommen all ihre Eigenschaften essentiell, da es keine mögliche Welt gibt, in der sie selbst, (nicht nur irgendwelche Stellvertreter) andere Eigenschaften haben.
>Wesen
, >Essentialismus, >Eigenschaften, vgl. >Kontingenz, >Mögliche Welten.
Bsp Wäre es heute ein Grad kälter, würden wir alle nicht existieren, weil dann eine andere Welt wirklich wäre, und keiner von uns wäre dort.
((s) Nach Lewis existiert kein Ding in zwei Welten).
>Gegenstücke/Lewis, >Gegenstücke, >Gegenstückrelation.

Ähnlich Kripke:
KripkeVsGegenstück Theorie/KripkeVsLewis: Bsp Wenn wir sagen „Humphrey hätte die Wahl gewinnen können“ reden wir nach Lewis eben nicht von Humphrey, sondern von jemand anderem. Und nichts könnte ihm gleichgültiger sein („he couldn’t care less“). (Kripke 1980(3),44f).

Gegenstück/GT/SchwarzVsKripke/SchwarzVsPlantinga: Die beiden Einwände missverstehen Lewis: Lewis behauptet nicht, dass Humphrey die Wahl nicht hätte gewinnen können, im Gegenteil: „er hätte die Wahl gewinnen können“ steht genau für die Eigenschaft, die jemand hat, wenn eins seiner Gegenstücke die Wahl gewinnt. Diese Eigenschaft hat Humphrey, kraft seines Charakters. (1983d(4),42).
>Modale Eigenschaften, >Kontrafaktisches.
Eigentliches Problem: Wie macht Humphrey das, dass er in der und der Welt die Wahl gewinnt?
Plantinga: Humphrey hätte gewonnen, wenn der entsprechenden Welt (dem Sachverhalt) die Eigenschaft des Bestehens zukäme.
>Sachverhalte, >Situationen, >Tatsachen.
Lewis/Schwarz: Diese Frage hat mit den Intuitionen auf die sich Kripke und Plantinga berufen, nichts zu tun.

1. Alvin Plantinga [1974]: The Nature of Necessity. Oxford: Oxford University Press
2. Alvin Plantinga [1987]: “Two Concepts of Modality: Modal Realism and Modal Reductionism”. Philosophical
Perspectives, 1: 189–231
3. Saul A. Kripke [1980]: Naming and Necessity. Oxford: Blackwell
4. D- Lewis [1983d]: Philosophical Papers I . New York, Oxford: Oxford University Press

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Plant I
A. Plantinga
The Nature of Necessity (Clarendon Library of Logic and Philosophy) Revised ed. Edition 1979

Schw I
W. Schwarz
David Lewis Bielefeld 2005

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