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Induktion: Bei der Induktion ziehen wir aus bestimmten Beobachtungen allgemeine Schlussfolgerungen. Sie ist das Gegenteil des deduktiven Denkens, bei dem wir aus allgemeinen Prämissen bestimmte Schlussfolgerungen ziehen. Siehe auch Deduktion, Glau, Verallgemeinerung, Allgemeinheit, Schlussfolgerungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Gerhard Schurz über Induktion – Lexikon der Argumente

I 50
Induktion/Schurz:
1. Methodische Induktion: aus Beobachtungen.
PopperVsInduktion: Induktion ist nicht die zentrale Methode der Gewinnung von Hypothesen und Theorien. Verwechslung von Entdeckungs- und Begründungszusammenhang. Wie Hypothesen gewonnen werden, vielleicht sogar durch Raten, ist für den Begründungszusammenhang ganz irrelevant. Daher ist methodische Induktion entbehrlich.
>Entdeckungen
, >Begründung.

2. Logische Induktion/Carnap: nicht der Entdeckung, sondern der Begründung: Methode der Feststellung des Bestätigungsgrades.
>Bestätigung, >Bestätigungsgrad.
I 51
PopperVs: Eine Theorie kann sich als wahrheitsnäher als eine andere herausstellen, das zeigt aber nicht, dass es nicht eine dritte, noch wahrheitsnähere Theorie gibt. D.h. es gibt keinen Absolutheitsanspruch für Theorien.
Wahrheitsnähe = Wahrscheinlichkeit.
Es gibt keinen begrenzten sprachlichen Möglichkeitsraum, der alle möglichen Alternativtheorien enthält.
Das gilt aber nur für logische Hypothesen!
Empirische Hypothesen: hier ist es möglich, eine endliche Liste aller möglichen Alternativhypothesen aufzustellen.
Popper: Konkurrierende Theorien kann man nur komparativ bewerten.
>Vergleiche, >Vergleichbarkeit.
I 52
3. Epistemische Induktion/Musgrave/Schurz: Wenn eine Theorie bisher erfolgreicher war, ist es wahrscheinlich, dass sie auch in Zukunft erfolgreicher sein wird. Hier geht es nicht um Objekthypothesen sondern um eine epistemische Metahypothese über Bewährungsgrad. Die epistemische Induktion ist unverzichtbar. Ohne sie wäre die Poppersche Methode der Bewährungsproben sind sinnlos. Bisheriger Erfolg wäre irrelevant für zukünftiges Handeln.
>Erfolg, >Erkenntnistheorie.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Schu I
G. Schurz
Einführung in die Wissenschaftstheorie Darmstadt 2006

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