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Gleichheit: A. In der Mathematik ist die Gleichheit eine Beziehung zwischen zwei Mengen oder Ausdrücken, die besagt, dass sie den gleichen Wert haben. Sie wird mit dem Gleichheitszeichen (=) geschrieben. So sind zum Beispiel 2+3=5 und x=2x/2 beide gleich. Der Begriff wird auch in vielen anderen Bereichen verwendet, z. B. in der Physik, im Ingenieurwesen und in der Informatik. - B. Gleichheit in der Politik ist die Vorstellung, dass alle Menschen in Bezug auf ihren grundlegenden Wert oder moralischen Status gleich sind. Das bedeutet, dass alle Menschen es verdienen, mit Respekt und Würde behandelt zu werden, unabhängig von ihrer Rasse, ihrem Geschlecht, ihrer Religion, ihrer sozialen Schicht oder anderen Faktoren. Siehe auch Gleichheitszeichen, Gleichungen.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Peter Singer über Gleichheit – Lexikon der Argumente

I IX
Gleichheit/Equality/Tier/Mensch/Gleiche Rechte/Ethik/P. Singer: These: Mein Buch Practical Ethics(1) bekämpft die Einstellung, alle Mitglieder der menschlichen Spezies hätten höherrangige Rechte allein wegen ihrer Zugehörigkeit zu dieser Spezies.
>Tiere
, >Rechte.
P. SingerVs: Es wäre unphilosophisch, jegliche Vergleiche über eine Spezies hinaus zu verbieten. Hierbei geht es um Unrecht, das wir Tieren und Schäden, die wir unserer Umwelt zufügen.
I 16
Gleichheit/Equality/Ethik/P. Singer: Was bedeutet es eigentlich, wenn wir sagen, dass alle Menschen gleich sind?
Problem: Je stärker wir Einzelfälle untersuchen, desto mehr schwindet der Glaube an die universelle Gültigkeit des Grundsatzes der Gleichheit. Bsp
Intelligenz/Jensen/Eysenk/P. Singer: (Debatte in den 70er Jahren zwischen Arthur Jensen, Psychologe UC Berkeley und Hans Jürgen Eysenk, Psychologie an der Universität London):
I 17
Frage: inwieweit Varianzen von Intelligenz von genetischen Differenzen abhängen.
Dieser Streit wurde wieder aufgegriffen von Herrnstein/Murray 1994.(2)
>Intelligenz, >A. Jensen, >J. Eysenck.
Rassismus: Die Kritiker dieser Autoren sagen, deren Thesen würden, wenn sie begründet wären, Rassendiskriminierung rechtfertigen. Haben sie recht?
Ähnliches Problem: War Larry Summers ein Sexist als er – damals Präsident der Harvard Universität – biologische Faktoren geltend machte im Zusammenhang mit Schwierigkeiten, mehr Frauen auf Lehrstühle in Mathematik und Wissenschaften zu berufen?
Ähnliche Frage: Sollten benachteiligte Gruppen besondere eine bevorzugte Behandlung beim Zugang zu Arbeitsplätzen oder zur Universität bekommen?
P. Singer: Unterschiede zwischen Geschlechtern und Unterschiede zwischen Begabungen bestehen auf jeden Fall.
Bereichseigenschaft/range property/John Rawls (in Rawls, Theory of Justice)(3): Wenn man zu einem Bereich gehört, hat man einfach die Eigenschaft, zu diesem Bereich zu gehören und alle innerhalb des Bereichs haben diese Eigenschaft gleichermaßen.
I 18
Gleichheit/Rawls/P. Singer: Rawls These: Eine moralische Einstellung ist die Grundlage für Gleichheit.
>Moral, >Ethik.
VsRawls:
1. Man könnte einwenden, dass das eine graduelle Angelegenheit ist.
2. Kleine Kinder sind nicht fähig dazu, eine moralische Persönlichkeit zu haben.
Lösung/Rawls: Kleine Kinder sind potentiell moralische Persönlichkeiten.
I 19
VsRawls: Rawls bietet keine Lösung für Personen mit irreparablen Beeinträchtigungen.
I 20
Leiden/Interesse/Dritte Person/P. Singer: Problem: Wir müssen erklären, ob der Schmerz einer gewissen Person weniger unerwünscht ist als der einer anderen Person.
>Leiden, >Schmerz.
I 20
Interesse/P. Singer: Prinzip: Wenn es um Gleichheit geht, sollten wir Interessen als Interessen gewichten und nicht als Interessen von Personen, als meine oder jemand anderes Interessen. Wenn dann X mehr durch eine Handlung verliert als Y gewinnt, sollte die Handlung nicht ausgeführt werden.
>Interessen.
I 21
Dann spielt die Rasse keine Rolle mehr bei der Abwägung von Interessen. Das ist der Grund, warum die Nazis sich falsch verhielten: ihre Politik war nur auf den Interessen der arischen Rasse gegründet.
>Rassismus, >Faschismus.

1. Peter Singer, Practical Ethics, 3rd ed. Cambridge University Press (2011).
2. Herrnstein, R. J., & Murray, C. The Bell Curve: Intelligence and Class Structure in American Life. New York, NJ: Free Press (1994).
3. John Rawls, A Theory of Justice: Original Edition. Belknap Press (1971).

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

SingerP I
Peter Singer
Practical Ethics (Third Edition) Cambridge 2011

SingerP II
P. Singer
The Most Good You Can Do: How Effective Altruism is Changing Ideas About Living Ethically. New Haven 2015

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