Philosophie Lexikon der Argumente

Home Screenshot Tabelle Begriffe

 
Gegenstücktheorie: In der Philosophie von David K. Lewis ist ein Gegenstück ein Objekt in einer möglichen Welt, das einem Objekt in unserer Welt - der tatsächlichen Welt - entspricht. Für David Lewis gibt es kein Objekt in mehr als einer Welt. Daher muss er Gegenstücke akzeptieren. Die Gegenstücke können genau den Objekten in unserer tatsächlichen Welt entsprechen oder mehr oder weniger stark von ihnen abweichen. Siehe auch Gegenstücke, Gegenstücktheorie, Mögliche Welten, Modaler Realismus, Aktualismus.

_____________
Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

J. Bigelow über Gegenstück-Relation – Lexikon der Argumente

I 192
Verzweigte Zeit/Mögliche Welten/Bigelow/Pargetter: Wir erlauben, dass die Zeit verzweigt ist, d.h. zu jeder Vergangenheit gibt es mehrere Zukünfte. Da sollten wir auch erlauben, dass so etwas für die Entwicklung innerhalb einer möglich ist. D.h. zwei Teile könnten denselben Ursprung haben. Ebenso Fusion und vorübergehendes Zusammengehen von Teilen.
Problem: Es ist verwunderlich, dass solche Teile dann zumindest einen zeitlichen Teil gemeinsam haben müssten.
Bsp Angenommen, wir treffen Jane aus einem anderen Teil derselben möglichen Welt. Betrachten wir das
Kontrafaktisches Konditional: wenn wir Jane nicht getroffen hätten, hätte sie nicht existiert.
BigelowVsLewis: nach D. Lewis muss das wahr sein.
>D. Lewis
, >Mögliche Welten, >Mögliche Welten/Lewis, >Kontrafaktisches, >Kontrafaktische Konditionale.
Bigelow/Pargetter: Nach unserer Theorie ist es klarerweise falsch. Es muss daher mindestens eine mögliche Welt geben, in der Jane existiert und wir sie nicht treffen. Und diese Welt muss uns dann alle Jane und uns enthalten, obwohl es keine Verbindung zwischen uns gibt.
LewisVsVs: Lewis müsste dann irgendeine andere Verbindung und entsprechendes kontrafaktisches Konditional annehmen: „…ein Vorfahre oder Nachfahre von uns hätte einen Vorfahren oder Nachfahren von ihr treffen können“ usw.
BigelowVsLewis: Das ist immer noch falsch in der fraglichen Welt und weniger plausibel als das obige kontrafaktische Konditional. Das zeigt die Falschheit der temporalen Theorie.
BigelowVsLewis: Lewis ist in einem Dilemma: entweder er nimmt die Weltgefährten-Relation als primitiven Grundbegriff oder er lässt modale Grundbegriffe zu.
>Grundbegriffe, >Modalitäten, >Modallogik.
I 193
Gegenstück-Relation/GR/Lewis/Bigelow/Pargetter: Lewis stützt sich aber noch auf eine wichtigere Relation, die Gegenstück-Relation: sie ist auch kein guter Kandidat für einen unanalysierten Grundbegriff, und dennoch braucht auch sie wiederum modale Grundbegriffe.
>Gegenstücke, >Gegenstücktheorie.
BigelowVsLewis/BigelowVsGegenstück-Theorie/Bigelow/Pargetter: Die Gegenstücktheorie führt auch in die Zirkularität, weil sie modale Begriffe voraussetzt. D.h. sie kann die Modallogik nicht begründen.
>Zirkularität.

_____________
Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

Send Link

Autoren A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Y   Z  


Begriffe A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   Z