Philosophie Lexikon der Argumente

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Gesetze: A. Gesetze sind Regeln, die von Regierungen geschaffen und durchgesetzt werden, um die Rechte der Menschen zu schützen und Ordnung und Gerechtigkeit in der Gesellschaft aufrechtzuerhalten. - B. Naturgesetze sind grundlegende Prinzipien, die beschreiben, wie das Universum funktioniert. Sie sind universell und unveränderlich. - C. Der Status von Gesetzen in den einzelnen Wissenschaften ist umstritten, da sie möglicherweise nur Regelmäßigkeiten beschreiben. Siehe auch Naturgesetze, Regelmäßigkeiten, Prinzipien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Bigelow über Gesetze – Lexikon der Argumente

I 304
Naturgesetze/NG/Bigelow/Pargetter: Naturgesetze fallen in zwei Gruppen:
a) kausale Gesetze: sie regieren Kräfte.
b) nicht-kausale Gesetze: sie beschreiben keine Relationen, können aber indirekte Auskunft über Kräfte geben. Jede Beschreibung der Welt erlegt den Kausalrelationen Beschränkungen auf.
>Kausalität
, >Kausalrelation, >Kausalgesetze, >Relationen.
I 306
Bsp Keplersche Gesetze der Planetenbewegung: sie zeigen uns, welche Gesetze keine korrekte Beschreibung sein können! Sie schließen frühere Theorien aus.
>Beschreibungen, >Erklärungen.
I 307
Erhaltungsgesetze/Bigelow/Pargetter: Bsp Trägheitsgesetz: erklärt wie, aber nicht warum. Gibt indirekte Hinweise auf Ursachen. Bsp wenn Beschleunigung beobachtet wird. Erklärt aber nicht, warum ein Körper sich mit gleichbleibender Geschwindigkeit bewegt, wenn er nicht von Kräften beeinflusst wird.
>Erhaltungssätze.
Bsp Optische Gesetze: liefern noch weniger kausale Information: Bsp Snells Gesetz: (Brechungsindex, zwei Materialien verschiedener Dichte, durch die ein Lichtstrahl sich bewegt): die Höhe eines Punktes über der Oberfläche ist gleich der Tiefe des entsprechenden Punktes unter der Oberfläche, multipliziert mit einer Konstanten. Es beschreibt, wie Licht sich verhält, aber nicht, warum es das tut.
>Brechungsindex.
I 308
Dagegen:
Bsp Das Gesetz der geringsten Zeit (Brechungsindex): zwischen einem Punkt oberhalb und einem unterhalb der Eintrittsfläche nimmt das Licht den Weg, für den es die geringste Zeit benötigt. Wenn man nun annimmt, dass das Licht sich z.B. in Glas langsamer bewegt als in der Luft, nimmt der Lichtstrahl genau denselben Weg, den Snells Gesetz vorhersagt.
Snells Gesetz wird damit unter ein allgemeineres Gesetz subsumiert, bzw. es wird von diesem abgeleitet.
Erklärung: Das Gesetz der geringsten Zeit erklärt mehr als nur Brechung, es erklärt den Weg.
Und das Gesetz der Reflexion (Eintrittswinkel = Austrittswinkel). Erklärt es auch Snells Gesetz?
I 309
In gewissem Sinn ja: es erzählt uns mehr über die Ursache der Brechung. Aber dennoch sagt es uns nicht, warum sich das Licht in dieser Weise verhält. Es scheint ihn zu erklären, wenn es sagt, dass das Licht diesen Weg nimmt, „damit es“ die Strecke in kürzester Zeit zurücklegt. Aber das fasst niemand als Angabe eines Zwecks auf.
>Zwecke, >Warum-Fragen.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

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