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Modalitäten: In der Modallogik Möglichkeit, Notwendigkeit, Kontingenz.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

John Bigelow über Modalitäten – Lexikon der Argumente

I 101
Modalität/Notwendigkeit/Möglichkeit/modal/Montague/Bigelow/Pargetter: Montague ist extrem, indem er, These: Modaloperatoren (MO) Referenten zuschreibt.
>R. Montague
, >Operatoren, >Modaloperator, >Referenz, >Gegenstände, >Tatsachen, >Platonismus.
Bigelow/Pargetter: Statt dessen können wir Funktionen annehmen.
>Funktionen.
Modalität/Bigelow/Pargetter: Unsere Strategie wird eine Zwischenposition sein: wir schreiben nur Namen und offenen Sätzen Referenten zu. (Nicht den MO „möglich“ und „notwendig“).
>Modalitäten, >Möglichkeit, >Notwendigkeit.
Namen/Individuenkonstanten/BigelowVsTarski: Tarski ließ als Referenten nur Dinge zu, die einen Ort zu einer Zeit besetzen können.
>A. Tarski.
Wir dagegen werden auch Possibilia zulassen.
Lager: Possibilia: Bigelow pro Possibilia – - dagegen: QuineVsPossibilia, TarskiVsPossibilia.
>Possibilia, >Possibilismus.
Possibilia/Bigelow/Pargetter: Dinge, die nirgends lokalisiert sind, es aber hätten sein können. Sie sind zunächst keine Universalien! Am Ende werden wir aber dafür plädieren, dass sie doch Universalien sind.
>Universalien.
Def Prädikat/Bigelow/Pargetter: Am Ende werden wir dann sagen, dass Prädikate auf Mengen referieren, die aus Universalien und Possibilia konstruiert sind.
Modalität/Modaloperator/Bigelow/Pargetter: für „möglich“, notwendig“, „wahrscheinlich“ führen wir keine Referenten ein, sondern Regeln.
>Prädikate, >Regeln.
I 290
Notwendigkeit/Modalität/Kausalität/Bigelow/Pargetter: obwohl wir Ursachen nicht mit notwendigen und hinreichenden Bedingungen definieren, gibt es Verbindungen zwischen Ursachen und Notwendigkeit. In einem Sinn, ist die Wirkung mehr als ein zufälliges Folgen.
Es gibt zwei Weisen, die Verursachung zu Modalitäten führt.

1.
Das rührt von zwei Begriffen von „Ursache“ her, wir nennen sie „dick“ und „dünn“ in Anlehnung an Armstrongs „dicke“ und „dünne“ Einzeldinge. (Armstrong 1978)(1)
>D. Armstrong.
a) Def dünne Ursache/Terminologie/Bigelow/Pargetter: ist einfach der Komplex von Einzeldingen, Eigenschaften und Relationen, die in Kausalrelation zur Wirkung stehen.
b) Def dicke Ursache/Terminologie/Bigelow/Pargetter: zusätzlich die externen Eigenschaften, einschließlich aller Kräfterelationen.
Modalität/Notwendigkeit/Bigelow/Pargetter: Modalität kommt ins Spiel, weil es sicher eine notwendige Verbindung zwischen dicken Ursachen und ihren Wirkungen gibt. Das ergibt sich daraus, dass eine Relation nicht existieren kann, wenn nicht ihre Relata existieren.
>Ursache, >Wirkung, >Kausalität, >Kausalrelation.
Kräfte/Notwendigkeit/Bigelow/Pargetter: Daraus ergibt sich, dass Kräfte aktiv sein müssen.
>Kräfte.
I 291
Ursache/Wirkung/Notwendigkeit/Bigelow/Pargetter: Diese triviale Feststellung erklärt, warum Ursachen notwendig sind für ihre Wirkungen.
Ursache/Bigelow/Pargetter: Ursachen können wir auch als Rest der ganzen kausalen Interaktion, wenn alles andere eliminiert ist, ansehen. Umgekehrt, wenn wir als einziges die Wirkung aus der Interaktion entfernen, muss die Wirkung folgen.

2.
Notwendigkeit/Modalität/Verursachung/Erklärung/Bigelow/Pargetter: Die zweite Weise, wie Verursachung zu Modalität führt, hat mehr mit dünnen Ursachen zu tun:
Wir haben gesehen, dass dünne Ursachen nicht immer hinreichende und notwendige Bedingungen für eine Wirkung sind.
>Hinreichendes.
Manchmal jedoch sind dünne Ursachen sehr wohl hinreichend und notwendig für die Wirkung.
Modalität kommt ins Spiel, wenn wir Lewis’ Analyse modifizieren, so dass wir sagen, dass die nächsten möglichen Welten die sind, wo die Ursache den und den Effekt hat. Das gilt für die meisten Ursachen und so haben wir auch wieder kontrafaktische Konditionale.
>Kontrafaktisches Konditional.
Ähnlichkeitsmetrik/Ähnlichkeit/nächste Welten/ähnlichste/Bigelow/Pargetter: Die Nähe von möglichen Welten wird bestimmt durch die Individuen, Eigenschaften und Relationen (erster und höherer Stufe), die sie gemeinsam haben.
>Ähnlichkeitsmetrik, >Mögliche Welten, >Stufen/Ebenen, >Beschreibungsebenen.
Ähnlichkeitsmetrik/Ähnlichkeit/nächste Welt/ ähnlichste Welten/Bigelow/Pargetter: Das größere Gewicht sollten Eigenschaften und Relationen höherer Stufe haben. D.h. die nächste Welt werden im allgemeinen die sein, die die meisten Relationen gemeinsam haben. Wenn wir dann die dicke Ursache haben, muss auch der Effekt sich einstellen (Notwendigkeit).
I 292
Wirkung/Ursache/Bigelow/Pargetter: Die Wirkung wird sich in der Mehrzahl der nächsten möglichen Welten einstellen.
I 383
Modalität/Mathematik/Bigelow/Pargetter: Die Härte des mathematischen „muss“ ist etwas, mit dem man rechnen muss.
Wissenschaft/Bigelow: Wissenschaft deckt Notwendigkeiten in der Natur auf. Aber diese sind nur relative, konditionale Notwendigkeiten.
Natürliche Notwendigkeit/natN/Bigelow/Pargetter: Natürliche Notwendigkeit ist immer nur relativ, eine konditionale Notwendigkeit.
>Natur.
Absolute Notwendigkeit/Bigelow/Pargetter: erwächst nur aus der Mathematik.
>Absolutheit.
I 384
Notwendigkeit/Bigelow/Pargetter: Notwendigkeit erlegt Beschränkungen auf.
Wissenschaft/Bigelow/Pargetter: Wissenschaft zeigt uns auch Möglichkeiten, die wir ohne sie nie gesehen hätten. Hier spielt Mathematik wieder eine Schlüsselrolle.
Modalität/Bigelow/Pargetter: Modalität leitet sich eigentlich aus der Mathematik her und diese kann nicht von der Wissenschaft getrennt werden.
Realismus/Bigelow/Pargetter: Problem: Realismus muss eigentlich auch Realismus in Bezug auf mathematische Objekte sein, und damit wird er zum Platonismus.
>Platonismus, >G. Frege.
Nominalismus/Bigelow/Pargetter: Man kann als wissenschaftlicher Realist auch Nominalist sein. Er muss dann allerdings entweder Teile der Mathematik verwerfen, oder stark instrumentalistisch auffassen.
>Nominalismus, >Instrumentalismus.
I 385
Quine/Bigelow/Pargetter: Quine wurde durch seinen wissenschaftlichen Realismus vom Nominalismus weggetrieben.
Lewis/Bigelow/Pargetter: Vieles von Lewis' modalen Realismus wurde in einem nominalistischen Rahmen formuliert. Seine spätere Vorliebe für Universalien ändert nichts daran, dass seine zentralen Theorien auf Individuen und Mengen beruht.
>W.V.O. Quine.
Nominalismus/Bigelow/Pargetter: Nominalismus ist nur dann zu antirealistischen Konsequenzen verpflichtet, wenn er „diesseitige“ Präsuppositionen nährt.
>Antirealismus, >Präsuppositionen.
Wissenschaftlicher Realismus/Bigelow/Pargetter: Ein wissenschaftlicher Realist sollte gleichzeitig wissenschaftlicher Platonist sein. D.h. er braucht mathematische Entitäten und Universalien. Bigelow/Pargetter pro.
>Mathematische Entitäten.
Kombinatoriale Theorie/Bigelow/Pargetter: pro: Die Welt enthält einen Bestand an Einzeldingen und Universalien. Damit erhalten wir auch Modalitäten.
So erhalten wir ein Welt-Buch, das einer komplexen Eigenschaft entspricht, die die Welt entweder instanziiert oder nicht.
I 386
Diese nennen wir mögliche Welten.

1. Armstrong, D.M. (1978). Universals and scientific realism. Cambridge University Press.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Big I
J. Bigelow, R. Pargetter
Science and Necessity Cambridge 1990

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