Philosophie Lexikon der Argumente

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Aufklärung, Philosophie: Ausdruck für die philosophiegeschichtliche Epoche zwischen ungefähr 1650 und 1800, in der rationales Denken, Naturwissenschaft, Bildung und in der Folge letztlich Bürgerrechte gestärkt wurden. Siehe auch Fortschritt, Rationalität, Rationalismus, Geschichte, Kritik, Naturrecht, Vernunft.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

Johann Gottfried Herder über Aufklärung – Lexikon der Argumente

Gadamer I 204
Aufklärung/Geschichte/Herder/Gadamer: [die Historische Schule stützt sich] in ihrem Anspruch, dass nicht die spekulative Philosophie, sondern allein die historische Forschung zu einer universalgeschichtlichen Ansicht führen kann [auf Herder]:
HerderVsAufklärung: Herders Angriff gegen den Vernunftstolz der Aufklärung hatte in der Musterhaftigkeit des klassischen Altertums, die insbesondere Winckelmann verkündet hatte, seine schärfste Waffe.
Winckelmann: Seine „Geschichte der Kunst des Altertums“ war zwar unverkennbar mehr als eine historische Darstellung. Sie war Kritik der Gegenwart und war ein Programm. Aber kraft der Zweideutigkeit, die aller Gegenwartskritik anhaftet, bedeutet die Verkündung der Vorbildlichkeit der griechischen Kunst, die der eigenen Gegenwart ein neues Ideal aufrichten sollte, dennoch einen echten Schritt zu geschichtlicher Erkenntnis. ((s) WinckelmannVsAufklärung).

Herder brauchte nur wenig über die von Winckelmann gelegte Grundlage hinauszugehen und das dialektische Verhältnis von Musterhaftigkeit und Unwiederholbarkeit in aller Vergangenheit zu erkennen, um der teleologischen Geschichtsbetrachtung der Aufklärung eine universale historische
Weltansicht entgegenzusetzen. Historisch denken heißt jetzt, jeder Epoche ein eigenes Daseinsrecht, ja eine eigene Vollkommenheit zugestehen. Diesen Schritt hat Herder grundsätzlich getan.
GadamerVsHerder: Die historische Weltansicht konnte freilich noch nicht zur vollen Ausbildung kommen, solange klassizistische Vorurteile dem klassischen Altertum eine vorbildliche Sonderstellung zubilligten. Nicht nur eine Teleologie im Stile des Vernunftglaubens der Aufklärung, auch eine umgekehrte Teleologie, die das Vollkommene einer Vergangenheit oder einem Anfang der Geschichte vorbehält, erkennt noch einen geschichts-jenseitigen Maßstab an. >Geschichte/Gadamer
, >Geschichte/Winckelmann, >Geschichte/Historismus.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.

Herder I
Johann Gottfried Herder
Herder: Philosophical Writings Cambridge 2002

Gadamer I
Hans-Georg Gadamer
Wahrheit und Methode. Grundzüge einer philosophischen Hermeneutik 7. durchgesehene Auflage Tübingen 1960/2010

Gadamer II
H. G. Gadamer
Die Aktualität des Schönen: Kunst als Spiel, Symbol und Fest Stuttgart 1977

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